Monate: März 2015

Kleiin und rechts oben auf der "t-online.de"-Seite findet man das Log-In für das Kundencenter. Abb.: BSF

Telekom beerdigt ihre E-Mail-Software

Bonn, 29. März 2015: Die Deutsche Telekom stampft eine Altlast aus jenen Zeiten ein, als man noch mit Modem und Spezial-Software ins Internet ging: Die „E-Mail Software“ werde nicht mehr weiterentwickelt, kündigte der rosa Riese an und empfahl den Nutzern, zum Browser-basierten „E-Mail-Center“ der Telekom zu wechseln. Das T-Online-Mail-Programm wird zwar nicht gleich abgeschaltet, aber der E-Mail-Empfang und -Versand mit der E-Mail Software werde nur noch eingeschränkt möglich sein, kündigte das Unternehmen an.

Ein Minenunglück regte den Gymnasiasten Willi Zschiebsch an, einen Roboter-Käfer nach dem Vorbild des Hundertfüßlers zu konstruieren. Seine Laufmaschine hat zwar nur sechs Beine, kann sich aber ähnlich gut über Hindernisse fortbewegen. Foto: Jugend forscht

Junger Sachse baut Rettungs-Roboterkäfer

„Jugend forscht“ in Leipzig: Mechanischer Krabbler soll verschüttete Bergleute versorgen Leipzig/Meißen, 28. März 2015: Jedes Jahr kommen weltweit 3000 bis 10.000 Bergleute durch Grubenunglücke ums Leben oder werden dabei verletzt. Oft genug finden Retter zwar gewundene Schächte zu eingeschlossenen Überlebenden – die dann aber häufig zu klein sind, als dass Maschinen oder Menschen durchpassen würden. Ein solches Minenunglück animierte den 18-jährigen Gymnasiasten Willi Zschiebsch dazu, nach dem Vorbild eines biologischen Hundertfüßlers mit Hilfe eines 3D-Druckers einen krabbelnden Roboter zu konstruieren, der auch über Trümmer klettern und zu Verschütteten überlebenswichtige Ausrüstung transportieren kann. Heute errang er mit seinem künstlichen Rettungs-Käfer den 1. Preis für Technik im sächsischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ im Leipziger BMW-Werk.

Schon ein Tropfen Wasser, der die Schutzschicht durchdringt, kann die organischen Solarfolien in den Alterstod treiben. Foto: Heiko Weckbrodt

Trinkwasser für 2800 Zyklon-Opfer in Vanuatu

„Arche NoVa“ Dresden installiert Aufbereitungsanlagen für 20.000 Liter Dresden/Vanuatu, 28. März 2015: Die Dresdner Hilfsorganisation „Arche noVa“ installiert an diesem Wochenende zwei Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen im Zyklon-Katrastrophengebiet des verwüsteten südpazifischen Inselstaats Vanuatu. Die Anlagen werden am Ufer des Flusses Epoule errichtet, bereiten bis zu 20.000 Liter Trinkwasser pro Tag auf, das dann per Laster in vier Gemeinden mit insgesamt rund 2.800 Einwohnern gebracht werden.

Frauenkirche verdunkelt. Foto: pw

„Earth Hour“: Heute geht das Licht aus

Auch Dresden macht mit Berlin/Dresden, 28. März 2015: Weltweit gehen heute Abend von 20.30 bis 21.30 Uhr für eine Stunde die Lichter in rund 7000 Städten und Gemeinden aus – darunter über 160 in Deutschland. Mit der Aktion „Earth Hour“ will die Umweltstiftung WWF ein Zeichen für mehr Klimaschutz und weniger Stromverbrauch setzen. Auch Dresden beteiligt sich an der Aktion, hier wird u. a. das Rathaus ausgeknipst.

Logo: Ifo Dresden

ifo: Ostdeutsche Industrie expandiert

Dresden, 27. März 2015: „Die kräftige Expansion der ostdeutschen Wirtschaft hält an“. Das schätzt die Dresdner Niederlassung des ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts ein und stützt sich dabei auf seine monatliche Konjunktur-Umfrage unter Unternehmern. Vor allem die ostdeutsche Industrie rechne mit guten Geschäften und mehr Exporten. Damit steige der ifo-Geschäftsklima spürbar. hw

Rings um Drebach im Erzgebirge blühen derzeit überall die Krokusse. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenendtipp: Nach Drehbach zur Krokus-Blüte

Drebach, 27. März 2015: Die Nackten Jungfern von Drebach sind Frühlingskrokusse, die der Volksmund so benannt hat, weil sie jungfräulich zart aus dem gerade aufgetauten, nur spärlich grünen Boden sprießen. Im erzgebirgischen Drebach gibt es davon etwa um die zweite Märzhälfte jede Menge satt davon. Nach dem Sauwetter am vergangenen Wochenende haben sie sich durch die Frühlingswärme in der Wochenmitte jetzt zur vollen Pracht entfaltet. Länger sollte allerdings mit dem Ausflug auch nicht gewartet werden, Ostern dürfte das blaue Farbenspiel passé sein.

Alles kaputt: Wer sich nach dem Atomkrieg auf die Oberfläche wagt, sieht ein zerstärtes Moskau - und sollte immer auf genug Ersatzfilter für die Schutzmaske achten. Abb.: Deeep Silver

Besatzer-Kinder bis heute psychisch stark belastet

Studie der Unis Leipzig und Greifswald über biografische Nachwirkungen des II. Weltkriegs vorgestellt Leipzig/Greifswald, 27. März 2015: Kinder, die nach dem II. Weltkrieg von Soldaten der Besatzer gezeugt wurden, sind bis heute überproportional stark traumatisiert, depressiv oder anderweitig psychisch belastet. Das hat eine gemeinsame Studie der Unis Leipzig und Greifswald ergeben. Die Forscher hatten dafür 146 Betroffene ausführlich befragt.

Kaffanero-Chef Jens Kinzer (l.) und Röster Ralf Salomo (r.) kredenzen den Kaffee auch zum Aufbrühen auf dem Tisch. Foto. Heiko Weckbrodt

Kaffee-Renaissance in Sachsen

Jüngstes Beispiel: Rösterei „Kaffanero“ öffnet in Dresden Manufaktur-Café Dresden, 27. März 2015: Seien wir doch ehrlich: Jahrzehntelang wurden die „Kaffeesachsen“ ihrem Ruf nicht wirklich gerecht. Kaffee gesüffelt hat man im Dreieck Dresden-Leipzig-Chemnitz zwar seither ordentlich, aber noch nicht einmal besonders viel im Deutschlandvergleich. Und vor allem blieb das, was eingeschenkt wurde, meist unter aller Kanone: Zu DDR-Zeiten war die einst so bedeutende Dresdner Rösterei-Szene im VEB-Einheitsmuckefuck aufgegangen und auch nach der politischen Wende wurden (und werden) in vielen „Cafés“ nur üble Industrie-Kaffees ausgeschenkt. Seit ein paar Jahren wandelt sich glücklicherweise das Bild: Inzwischen gibt es zumindest wieder vier echte Röstereien in der kaffeesächsischen Hauptstadt und deren teils sehr schmackhafte Sorten verdrängen in mehr und mehr Cafés und selbst Kantinen (jüngst erst in der Dresdner SZ-Kantine beobachtet) die Supermarkt-Subqualitäten. Als jüngstes Glied dieser Wiederentdeckung echter Kaffeekultur hat heute offiziell die neue Rösterei „Kaffanero“ am Jagdweg in Dresden ihr Manufaktur-Café eröffnet.

Die Voyager-Raumsonden haben thermoelektrische Stromversorgung an Bord, da Solarsegel am Rande des Sonnensystems nicht genug "Saft" liefern. Dresdner Leibniz-Forscher wollen mit neuen Ansätzen diese Thermoelektrik-Technologie effektiver und für den Praxiseinsatz auf Erden nutzbar machen. Visualisierung: NASA

Strom aus Hitze: Physiker will in Dresden Voyager-Technik auf Erden nutzbar machen

Thermoelektrik-Experte Kornelius Nielsch wechselt zum IFW Dresden Dresden, 27. März 2015: Wer versucht, Wärme direkt in Strom umzuwandeln, muss sich auf magere Ausbeute einstellen – der Wirkungsgrad dieser Energietransformation gilt als gering. Dies mit Hilfe von Nanotechnologie zu ändern und auch neue Anwendungen für thermoelektrische Wandler zu finden, hat sich Prof. Kornelius Nielsch auf die Fahnen geschrieben, der ab 1. April 2015 das Teilinstitut für Metallische Werkstoffe im Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden leitet. Der 42-jährige Physiker wechselt von der Uni Hamburg ans IFW und löst dort den Dresdner Supraleit-Guru Prof. Ludwig Schultz ab, der inzwischen in den Ruhestand gegangen ist.

Ein Wasserturm in einem Stockholmer Vorstadt-Ghettor ist "Der Turm der toten Seelen", wo alles anfängt und alles endet. Foto: PW, Montage: hw

Schwedenkrimi „Der Turm der toten Seelen“: Schuld hat hier jeder

Nachwuchsautor Christoffer Carlsson fasziniert mit einem tragischen Puzzlespiel aus Stockholms Vorstadt-Ghettos In drei Ebenen erzählt Schwedens neuer Krimi-Star Christoffer Carlsson in seinem neuen Buch „Der Turm der verlorenen Seelen“, warum eine Hure in einem Stockholmer Asyl sterben musste. Dramaturgisch raffiniert legt er Schale für Schale das Motiv hinter dem scheinbar sinnlosen Mord frei – und offenbart eine aus vielen Hundert Gliedern geschmiedete Kette aus Schuld, Fehlentscheidungen und Rache.

Logo: Steam

Jedes 2. PC-Spiel wird als Download gekauft

Berlin, 27. März 2015: Immer mehr Deutsche kaufen sich Videospiele per Download: Wurden 2013 erst 21 % aller kostenpflichtigen digitalen Spiele heruntergeladen, waren es 2014 bereits 32 %. Das teilte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) mit. Noch ausgeprägter ist dieser Trend bei PC-Spielen: Hier werden bereits 58 % der Games via Download gekauft (2013: 37 %).

Die ersten Muster der 3D-NAND-Speicher für SSDs. Foto: Intel

3,5 Terabyte in einem Kaugummi

3D-Speicher von Intel und Micron sollen Kapazität von Chip-Festplatten deutlich vergrößern Santa Clara, 26. März 2015: Intel und Micron haben heute 3D-Chips vorgestellt, die endlich Chipfestplatten (SSD) der 10-Terabyte-Klasse ermöglichen sollen: Die dreidimensional konstruierten NAND-Bausteine kommen auf dreimal soviel Speicherdichte wie konventionelle NANDs, teilten die Halbleiter-Konzerne mit.