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Tourette-Studie in Dresden: Medikamente vs. Verhaltenstherapie

Prof. Christian Beste ist einer der Leiter der Studie. Foto: Stephan Wiegand, Uniklinik Dresden

Prof. Christian Beste ist einer der Leiter der Studie. Foto: Stephan Wiegand, Uniklinik Dresden

Uni-Forscher herausbekommen, was besser gegen Tics hilft

Dresden, 31. März 2015. Das Tourette-Syndrom nehmen Forscher des Uniklinikums Dresden und der Uni Lübeck jetzt näher unter die Lupe: In einer Studie wollen sie ermitteln, ob Medikamente oder Verhaltenstherapien besser gegen die sogenannten „Tics“ helfen.

Teilnehmer gesucht

Die Mediziner suchen nun nach Patienten im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, die an der Studie teilnehmen wollen. Eine Gruppe wird mit Medikamenten behandelt, die andere mit Verhaltenstherapien. Die Teilnehmer sollen sann Reaktionsaufgaben am Computer lösen und sind dabei an einen Hirnstrom-Aufzeichner (EEG) angeschlossen. So wollen die Wissenschaftler nachvollziehen, in welchem Maße die verschieden behandelten Patienten ihre Handlungen bei Ablenkung unter Kontrolle haben. Im Anschluss an die mehrwöchige Therapie erfolgt dann eine eingehende neurophysiologische Untersuchung.

„Wir wollen die Wirkweise einer Verhaltenstherapie relativ zu der Wirkweise einer medikamentösen Therapie ermitteln“, erklärte Christian Beste, Professor für Kognitive Neurophysiologie. „Wie genau funktioniert der Mechanismus, der zu einer positiven Beeinflussung führt; und unterscheiden sich die beiden Therapieformen darin?“

Menschen mit Tourette-Syndrom neigen zu unwillkürlichen Zuckungen, teils auch zu Grimassen und obszönen Schimpfkanonaden. Betroffen sind schätzungsweise eine Viertel- bis eine halbe Million Menschen in Deutschland. hw

Kontakt für Teilnahmewillige:

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
an der Technischen Universität Dresden
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
Claudia Seifert
E-Mail Claudia.Seifert3@uniklinikum-dresden.de
Tel. +49 (0)351 458-5435
Fax +49 (0)351 458-5875
http://www.kjp-dresden.de/

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt