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Geriatrie-Chefarzt sieht wachsende Rolle für Altersmedizin

Dr. Matthias Görnig leitet seit dem 1. März 2015 die Geriatrie im Krankenhaus Dresden-Neustadt. Foto: SKDN

Dr. Matthias Görnig leitet seit nun die Geriatrie im Krankenhaus Dresden-Neustadt. Foto: SKDN

Dr. Mathias Görnig neuer Geriatrie-Chef im Klinikum Dresden-Neustadt

Dresden, 18. März 2014: Die interdisziplinäre Altersmedizin wird „mit dem Blick auf die Alterung unserer Gesellschaft eine wachsende und zukunftsweisende Rolle in Dresden einnehmen“. Das hat der neue Geriatrie-Chefarzt Dr. Matthias Görnig im Krankenhaus Dresden-Neustadt eingeschätzt. Die Geriatrie sei eine noch recht junge medizinische Disziplin, verfolge indes einen ganzheitlichen Ansatz, um den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen Rechnung zu tragen.

Zuvor in Jena und Aue tätig

Der 49-jährige Mediziner Görnig leitet seit dem 1. März 2015 die „Geriatrische Rehabilitationsklinik Dresden-Löbtau“ und die „Abteilung für Akutgeriatrie“, wie das „Städtische Klinikum Dresden-Neustadt“ heute mitteilte. Zuvor war Görnig 20 Jahre am Universitätsklinikum Jena tätig und zuletzt Chefarzt für Geriatrie am HELIOS-Klinikum in Aue. Familiäre Wurzeln und der gute Ruf Dresdens als Wissenschaftsstadt hatten den Mediziner dazu bewogen, in die sächsische Landeshauptstadt zu wechseln.

Besondere Herausforderungen für Altersmediziner

Die Fachbezeichnung „Geriatrie“ leitet sich vom griechischen Wort „geron“ für „alt“ ab. Als Spezialisierung gewinnt sie in Deutschland wegen der steigenden Lebenserwartung und der Überalterung der Gesellschaft („demografischer Wandel“) zunehmend an Bedeutung. Geratrie-Mediziner müssen einerseits besondere Kenntnisse in altersspezifischen beziehungsweise unumkehrbaren Krankheiten wie beispielsweise Parkinson (Schüttelkrankheit), Demenz (Vergesslichkeit), Arthrose (Gelenkverschleiß), Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) und auch Schlaganfällen haben. Insbesondere bei hochbetagten Patienten kommt die sogenannte „Multimorbidität“ hinzu, was heißt: Vor allem bei Senioren jenseits der 80 Jahre kommen oft gleich mehrere Krankheitsbilder zusammen.

 

Jeder fünfte Dresdner über 65 Jahre alt

In vielen Industrieländern und so auch in Deutschland und Sachsen nimmt der Seniorenanteil seit Jahrzehnten zu. Laut jüngsten städtischen Statistiken sind 116.381 Dresdner älter als 65 Jahre, darunter sind 134 Über-Hundertjährige. Damit liegt der Seniorenanteil in Dresden bei 21,5 Prozent. 1999 lag diese Altersquote erst bei 16,7 Prozent. Der Altersdurchschnitt der Dresdner Bevölkerung ist seit 1990 von 39 auf nun 43 Jahren gewachsen.

Sachsenweit ist Überalterung noch drängenderes Problem

Und damit steht Dresden mit seinem Baby-Boom und dem Zuzug jüngerer Familien sogar noch vergleichsweise jung da: Sachsenweit liegt der Altersdurchschnitt heute bei fast 47 Jahren. Etwa jeder vierte Sachse ist laut Erhebungen des Statistischen Landesamtes in Kamenz über 65 Jahre alt. Bedenkt man zudem noch die zunehmenden Probleme, Landarzt-Praxen überhaupt noch nachzubesetzen, führen diese Trends zu wachsenden Herausforderungen für eine altersmedizinische Versorgung der Bevölkerung. Autor: Heiko Weckbrodt

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