Monate: Februar 2015

Mit Projekten wie diesen bei Fraunhofer Chemnitz entwickelten maschinellen Augen für die Fabrik der Zukunft will Sachsen in der europäischen Vanguard-Initiative punkten. Foto: Fraunhofer IWU

Sachsen will EU-Geld für Chipbranche und Industrie 4.0

Dresden/Brüssel. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) wirbt derzeit in Brüssel um mehr Fördergelder der EU für die Mikroelektronik und Entwicklungsprojekte für die Fabrik der Zukunft („Industrie 4.0“) im Freistaat. Man wolle Sachsen als Standort der Schlüsseltechnologien ausbauen, hieß es vom Wirtschaftsministerium.

Prof. Christian Oliver Paschereit an einem Versuchsstand zur „Nassen Verbrennung“ im Energielabor der TU Berlin. Foto: TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Berliner Forscher setzen auf „nasse Verbrennung“ für Ökostrom-Dilemma

TU-Strömungsmechaniker wollen Knallgas-Explosionen mit Wasserdampf verdünnen Berlin/Dresden. Berliner Strömungsmechaniker wollen eine Kombination aus Elektrolyse und „nasser Verbrennung“ einsetzen, um die Ökoenergie-Spitzen in den deutschen Stromnetzen anzufangen. Die Forscher der TU Berlin versprechen mit ihrer „BlueStep“-Methode vor allem zwei große Vorteile: Auf diese Art kann Energie auch in großen Mengen zwischengespeichert werden und die Technologie kann auch in existierenden Kraftwerken mit ein paar Umrüstungen eingesetzt werden. „So kann kurzfristig die Leistung einzelner Kraftwerke erhöht werden“, schätzten die Uni-Wissenschaftler ein.

Margit Schönhöfer war früher Deutschlehrerin - jetzt bringt sie ehrenamtlich im Gemeidnesdaal der Versöhnungskirche Dresden-Striesen Flüchtlingen Deutsch-Grundkenntnisse. Zu ihren Schülern gehört auch der Sysrer Mazlum Baker, der auf ein sicheres Leben in Deutschland gehofft hatte - nun droht ihm die Abschiebung. Foto: Peter Weckbrodt

Vom zerstörten Aleppo nach Dresden – und wieder zurück?

Kriegsflüchtling Mazlum Baker wollte sich in Sachsen eine neue Zukunft aufbauen, doch nun droht die Abschiebung Dresden. Um Flüchtlingen das Gefühl zu geben, in Dresden wirklich willkommen und keine morgenländischen Bösewichte zu sein, haben engagierte Gemeindemitglieder der Versöhnungskirche in Dresden-Striesen einen Deutschkurs für Asylbewerber ins Leben gerufen. Unterstützt von ehrenamtlichen Betreuern und Lehrern, lernen die Männer und Frauen aus dem Nahen Osten und Nordafrika hier Deutsch, um den Alltag in der für sie so fremden Stadt zu bewältigen. Einer von ihnen ist der Frisör Mazlum Baker, der aus dem syrischen Aleppo nach Sachsen kam, um dem Bürgerkrieg daheim zu entkommen. Inzwischen weiß er, dass er in Dresden nicht bleiben darf.

Schlafender Volkspolizist. Foto: Peter Badel

Die ungeschminkte DDR gefilmt

Rund 300 Dokfilme über den ungeschönten DDR-Alltag im Bundesarchiv wiederentdeckt Dresden. Medienforscher und Dokumentarfilmer haben einen einzigartigen historischen Schatz im Bundesarchiv entdeckt: Rund 300 Dok-Filme, die in den 1970er und 80er Jahren von einem ostdeutschen Spezialteam gedreht wurden und ein kaum geschöntes Bild des DDR-Alltags zeigen. Die Dresdner Medienproduktionsfirma „Eichbergfilm“ hat erste restaurierte Ausschnitte aus diesem Fundus nun in der Dokumentation „Der heimliche Blick – Wie die DDR sich selbst beobachtete“ verarbeitet. Gestern Abend konnten über 150 Neugierige dieses Kleinod in einer restlos überfüllten Voraufführung in der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung zu sehen:

Der Erlweinspeicher vor der Sanierung bot ein Bild des Verfalls. Foto: Peter Weckbrodt

Einst Dresdner Stadtspeicher, nun Vier-Sterne-Hotel

Dresden. In unserer Serie „Vergessene Orte“ haben wir bisher vor allem einst bedeutende Industriekomplexe vorgestellt, die heute dem Verfall preisgegeben sind. Diesmal wollen wir zeigen, dass es auch anders geht. Denn heute gehen im Maritim-Hotel neben dem internationalen Kongresszentrum am Dresdner Altstadtufer Gäste ein und aus und bewundern die besondere Architektur dieses Hauses. Doch bevor das historische Gebäude zum Hotel umgebaut wurde, diente es einst als Warenlager.

Internet überholt Telefonie als Umsatzprimus in Mobilfunknetzen

Verband sieht bedeutende Umwälzung im Markt Berlin. Die deutschen Mobilfunkkonzerne werden in diesem Jahr voraussichtlich erstmals mehr Umsätze mit Daten- als mit Sprachdiensten in den Handy-Netzen machen. Das kündigte heute der „Bitkom“ in Berlin mit. Der Branchenverband berief sich dabei auf Prognosen seiner Marktforschungs-Tochter „European Information Technology Observatory” (EITO). „Wir erleben in diesem Jahr eine bedeutende Umwälzung auf dem Mobilfunkmarkt“, kommentierte dies Bitkom-Präsidiumsmitglied Jens Schulte-Bockum. „Das mobile Internet ist zur treibenden Marktkraft geworden.“

Prinzip Massen-E-Mail: Selbst wenn nur ein Prozent der Angeschriebenen auf die betrügerischen Mails anspringt, haben die Phisher schon einen Gewinn. Foto: Steffen Sledz, Wikipedia, cc3-Lizenz, bearbeitet: hw

Telekom macht Rechnungen fälschungs-sicherer

Telefonabrechnungen nun mit Adressangabe Bonn. Angesichts immer raffinierterer gefälschter Rechnungs-E-Mail, die Internetbetrüger seit geraumer Zeit versenden, versendet die Deutsche Telekom nun elektronische Monatsabrechnungen mit Adressangaben und Buchungskonto-Nummern des Kunden. Dies soll es den Empfängern erleichtern, echte von gefälschten Telekom-E-Mails zu unterscheiden – denn selbst für ausgefuchste Kriminelle ist es trotz aller Datensammelei auf verschiedenen Kanälen schwierig, solche passenden Datensätze zu erzeugen.

Die Zugvögel sollen Sender bekommen, die nur 5 Gramm wiegen, um damit in den Weltraum zu funken. Foto: Christian Ziegler / MPI für Ornithologie

Pieps gen Weltall

Ornithologen wollen Zugvögel aus dem Orbit überwachen Dresden/Radolfzell. Zugvögel haben die Menschheit seit Urzeiten fasziniert, haben Poeten zu wehmütigen Gedichten inspiriert, Fernweh in reiselustige Zeitgenossen gepflanzt. Im Herbst, so haben wir in der Schule gelernt, zieht es Gänse und Kraniche in den Süden, ins warme Afrika. Doch welche Routen die Zugvögel eigentlich genau nehmen, ob sie zwischendurch auch mal ein wenig trödeln, zickzackfliegen oder Abstecher zu diversen „Sehenswürdigkeiten“ am Rande ihres Weges einlegen, wissen die Ornithologen, die Vogelkundler, trotz aller Beringungs-Versuche immer noch nicht so ganz genau. Dresdner Uni-Ausgründung „Inradios“ steuert Vogelfunk bei Mit dem Projekt „ICARUS“ („International Cooperation for Animal Research Using Space“) wollen Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie aus Radolfzell nun ändern: Sie planen, Tausende Vögel mit winzig kleinen GPS-Sendern und Beschleunigungssensoren ausrüsten und dann von der Internationalen Raumstation ISS aus genau überwachen, wo und wie die fliegenden Wanderer eigentlich langziehen. Sie erhoffen sich davon aus Erkenntnisse darüber, wie sich Krankheitserreger global ausbreiten. Dabei bekommen sie Hilfe von der russischen Raumfahrtbehörde ROSKOSMOS – und der Dresdner TU-Ausgründung „Inradios“.

Computer sollen Geschichten spinnen lernen

DARPA will KI letztlich beibringen, in Datenfluten Gefahren für „nationale Sicherheit“ zu erkennen Arlington. Die US-Militärforschungsagentur „DARPA“ hat ein neues Programm mit dem Ziel gestartet, die „Künstliche Intelligenz“ (KI) von Computern deutlich zu verbessern. Die Elektronenhirne sollen im Projekt „Communicating with Computers“ (CwC) zum Beispiel lernen, im Wechsel-Dialog mit einem Menschen aus aneinandergefügten Sätzen eine interessante fiktive Geschichte zu konstruieren.

Abb.: Springer

Nachrichten-App „Die Welt“ im Test

Bezahl-App von Springer punktet mit Offline-Modus und Personalisierbarkeit Bebilderte Top-News zum Durchblättern, Audio-Nachrichten und ein Offline-Modus: Die „Welt“-App bietet eine Reihe von Funktionen, die andere Nachrichten-Apps auf Smartphones nicht offerieren. In unserer Serie von Nachrichten-App-Tests stellen wir diesmal die digitale Ausgabe der Springer-Tageszeitung „Die Welt“ auf dem iPhone vor.

Abb.: Carl's Books

Krimi „Heldenfabrik“: Ein Philosoph gegen Pharmakonzerne, Söldner und Spione

Auftakt für neue Thriller-Reihe von Christian von Ditfurth Ein Killerkommando stürmt mitten in der Nacht eine Aufsichtsrats-Sitzung der Berliner Chemiefirma „BBC“, metzelt systematisch alle Anwesenden nieder, bindet die Konzernbosse zu einem Menschenrad zusammen und verankert sie auf der Spree. Eine harte Nuss für Hauptkommissar Eugen de Bodt, der eben erst in die Hauptstadt versetzt wurde, um die Mordkommission zu leiten. Hatten die zwei abwesenden Aufsichtsräte von „BBC“ etwa Söldner engagiert, um die Führung des Unternehmens zu übernehmen? Haben Geheimdienste ihre Hand im Spiel, die de Bodts Ermittlungen ganz offensichtlich ständig zu behindern versuchen? Oder steckt ein konkurrierender Pharma-Riese dahinter?

Die künstlerische Visualisierung zeigt den energiereichen Wind, den Schwarze Löcher im Zentrum einer Galaxis aussenden. Visualisierung: NASA/JPL-Caltech

Schwarze Löcher blasen Hochenergie-Wind durch Galaxien

Kosmischer Dauersturm steuert anscheinend Sternengeburten mit Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien blasen einen extrem schnellen und energiereichen Wind in alle Richtungen und steuert dadurch anscheinend Sternengeburten mit. Das haben Astrophysiker aus Aufnahmen der Weltraumteleskope „NuSTAR“ und „XMM-Newton“ geschlussfolgert, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Man gehe davon aus, dass dieser Wind „das Wachstum von Galaxien reguliert“, erklärte Studien-Koautorin Fiona Harrison vom „California Institute of Technology“ (Caltech) in Pasadena in den USA.

Der DateiCommander legt bis zu drei Fenster mit Ordnern nebeneinander und unterstützt auch Foto-Voransichten. Abb.: Lütgens

„DateiCommander 16“: Verwalter für Datenwüsten

Neue Version mit Autosynchro für Verzeichnisse Dateiverwaltungs-Programme sind seit seligen DOS-Zeiten längst über reine Kopiermaschinen für großen Datenmengen hinausgewachsen. Der Lübecker Entwickler Christian Lütgens vergleicht sie mit einem Schweizer Offizierstaschenmesser: Sie können Daten verschlüsseln, verpacken, vergleichen und enthalten viele kleine nützliche Zusatzwerkzeuge. In seinen „DateiCommander“ (DC), den er nun in der 16. Auflage veröffentlicht hat, packte Lütgens beispielsweise ein Modul mit ein, mit dem der Nutzer mehrere Ordner automatisch synchronisieren kann – als Alternative zu einem klassischen Backup (das übrigens auch mit dem DC möglich ist) auf einer externen Festplatte oder wenn Nutzer an mehreren Rechnern mit möglichst identischen Ordnerstrukturen arbeiten müssen.

Müssen Magersüchtige mehr kiffen?

Mediziner aus Leipzig und den USA entdecken Heißhunger-Schalter Leipzig/New Haven. Wer eine kräftige Wampe mit sich herumträgt, mag sich oft wünschen, den immer wieder aufwallenden Heißhunger einfach ausschalten zu können – während Magersüchtigen umgekehrt ein Appetit-Knopf vielleicht auch helfen könnte. Mediziner der Uni Leipzig und der Yale University aus New Haven (USA) haben nun einen interessanten Heißhunger-Schalter im Hirn gefunden, der durch den Konsum von Haschisch beziehungsweise Cannabis umgelegt wird. Sie hoffen nun, daraus Therapieansätze zum Beispiel für Adipositas-Patienten (Fettsüchtige) ableiten zu können.