Verband BITMi kritisiert Vorstoß von Innenminister de Maizière
Aachen/Berlin, 21. Januar 2015: Als Einladung zu polizeilichem Missbrauch und Wirtschaftsspionage hat der Bundesverband des informationstechnologischen Mittelstandes (BITMI) die Forderung des deutschen Innenministers Thomas de Maizère (CDU) zurückgewiesen, digitale Verschlüsselungsverfahren generell mit Hintertüren („Backdoors“) für Sicherheitsbehörden zu versehen. „Wozu die Politik der Hintertüren führt, hat uns der NSA-Skandal gezeigt“, kritisierte Verbandspräsident Oliver Grün. „Die Aushebelung der Verschlüsselung beschädigt den Datenschutzstandort Deutschland.“
Wirtschaftsspionage und Cyberterror befürchtet
Die Mittelständler fürchten insbesondere, dass diese Code-Brecher auch von Kriminellen und ausländischen Geheimdiensten ausgenutzt werden könnten, um deutsche Wirtschafts- und Forschungsgeheimnisse auszuspionieren und die Bürger zu durchleuchten. „Wenn jede Kommunikation – egal wie gut sie gesichert ist – theoretisch mit einem Knopfdruck von Sicherheitsbehörden umgangen werden kann, entsteht eine enorme Gefahr des Missbrauchs“, warnte Grün.
Deutscher Minister schließt sich US-Forderung an
Minister de Maizìere hatte sich heute auf dem Internationalen Cybersicherheitsforum im französischen Lille der Forderung von US-Präsident Barack Obama (Demokraten) und des britischen Premiers David Cameron (Konservative) angeschlossen, ein De-facto-Verbot sicherer Verschlüsselung von E-Mails und anderen Internet-Kommunikationskanälen einzuführen, um gegen Terroristen besser vorgehen zu können. Diese alte Forderung vieler Geheimdienste und konservativer Politiker hatte nach den jüngsten Anschlägen in Paris neue Nahrung bekommen. Autor: Heiko Weckbrodt
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