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Freiberg ist jetzt Universitätsstadt

Die Bergakadmie und Uni Freiberg ist seit 250 Jahren eng mit den Geschicken der Stadt Freiberg verflochten. Foto: Uni Freiberg

Die Bergakadmie und Uni Freiberg ist seit 250 Jahren eng mit den Geschicken der Stadt Freiberg verflochten. Foto: Uni Freiberg

Innenminister verleiht mittelsächsischer Kommune Ehrentitel

Freiberg, 11. Januar 2014: Die Bergakademie Freiberg existiert zwar schon seit 250 Jahren und ist damit die – laut eigenen Angaben – „älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt“. Doch erst seit heute darf sich das mittelsächsische Freiberg auch „Universitätsstadt“ nennen: Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) verlieh der Kommune nun zum Auftakt des Jubiläumsjahrs offiziell diesen Beinamen.

Plan der Stadt Freiberg von Hogenberg & Braun, 1576. Repro: Stadtverw. Freiberg

Plan der Stadt Freiberg von Hogenberg & Braun, 1576. Repro: Stadtverw. Freiberg

Bergakademie Freiberg 250 Jahre alt

Freiberg wurde erstmals 1218 als „Friberch“ urkundlich erwähnt und gewann während der großen Silberfieber („Berggeschrey“) im Mittelalter an Bedeutung. Am 21. November 1765 gründete Prinz Xaver von Sachsen die Bergakademie Freiberg, die sich seit 1993 „Technische Universität Bergakademie Freiberg“ nennt.

Verknüpft mit Solar- und Chipindustrie

Silizium-Kristallzucht bei Siltronic. Abb.: Siltronic

Silizium-Kristallzucht bei Siltronic. Abb.: Siltronic

War die Bergakademie schon zu DDR-Zeiten eng mit den Vorstufen der Mikroelektronik und Spezialmaterialgewinnung – vor allem über den VEB Spurenmetalle Freiberg – verbunden, kam es nach der politischen Wende zu einem Boom von Unternehmen der Solar- und Chipindustrie in der Stadt. Zu nennen sind beispielsweise Solarworld, Wacker-Siltronic oder auch FCM. Seit einigen Jahren profiliert sich die Freiberger Uni stärker als Forschungsstandort der Ressourcentechnologien. Sie ist mit rund 1850 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt.

Schmückende Stadtnamen nur auf Antrag

Zumindest in der behördlichen Theorie kann sich nicht jede Stadt mit Beinamen schmücken, wie sie will: Beinamen müssen laut Sächsischer Gemeindeordnung beim Land beantragt werden – im Falle von Freiberg jetzt erfolgreich. Freilich hindert dieses offizielle Procedere kaum eine Kommune oder die Presse daran, mit allerlei (teils kuriosen) Beinamen wie „Pfefferkuchenstadt“ (Pulsnitz), „Weinstadt“ (Radebeul), „Stuhlstadt “ (Rabenau) oder dergleichen zu operieren.  Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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