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„Guardians of the Galaxy“: Superhelden und Superschurken jagen Urknall-Kugel

Comic-Verfilmung im Stil einer Weltraumoper erscheint fürs Heimkino

Gamora (Zoe Saldana) und Quill (Chris Pratt) turteln in der Schlacht. Foto: Disney

Gamora (Zoe Saldana) und Quill (Chris Pratt) turteln in der Schlacht. Foto: Disney

Wie es sich für einen Superschurken gehört, will Ronan (Lee Pace – „Lincoln“, „Der Hobbit“) nichts weniger als die Galaxis unterjochen. Ohne Superwaffe macht sich das aber schlecht. Also sendet der finstere Galakto-Fürst seine Zwangs-Adoptivtochter Gamora (Zoe Saldana – Lt. Uhura aus „Star Trek“) aus, ihm eine verschollene Urknall-Kugel zu besorgen. Die hat sich aber schon der Beutejäger Peter Quill (Chris Pratt) gekrallt, der wiederum von einem Waschbären und einem Baum (Vin Diesel – „Riddick“) gejagt wird. Aus Gegnern werden bald jedoch bald Verbündete: die „Guardians of the Galaxy“. So weit, so infantil: Die gleichnamige Comic-Verfilmung von James Gunn, die am 8. Januar 2015 fürs Heimkino erscheint, wartet zwar nicht gerade mit einer elaborierten Handlung auf. Das macht sie jedoch durch eine erfrischende Brise Selbstironie und vor allem eine stilvoll-optische Inszenierung wett.

Werbevideo (Marvel):

Ironische und nostalgische Arabesken

So kokettiert Action-Filmheld Vin Diesel mit seinem Image als Lapidar-Mime und spielt hier einen sanftmütig-gewalttätigen Baum, der nur einen Satz sagen kann: „Ich bin Groot“. In einer Nebenrolle gibt Benicio del Toro („Sin City“) einen exaltierten Trophäen-Jäger, der dessen Privatsammlung sich zum Beispiel die sowjetische Weltraumhündin Leika und eine sauffreudige Donald-Duck-Ente findet. An anderer Stelle diskutieren die selbsternannten Superhelden minutenlang, ob das Kichern des Waschbären nun echt-hysterisch oder vollkommen gekünstelt klingt – freilich rutscht manche Szene auch in Slapstick ab.

Szenen-Galerie (Disney):

 

 

Stilvolle Optik

Bei aller kindischer Handlung sieht diese opulente Weltraum-Oper jedoch an vielen Stellen einfach grandios auf der Heim-Leinwand aus: Wie man Weltraumschlachten inszeniert, Alien-Gefängnisse baut und viele hübsche nostalgische Details einstreut, davon versteht Regisseur Gunn sichtlich etwas.

Bonussektion im Stil einer 80er-Jahre-Videospiels

Nicht überspringen sollte man meines Erachtens auch die Bonussektion der Bluray. Dort kann man zum Beispiel geschnittene Szenen (u. a. eine verlängerte „Künstliches Lachen“-Diskussion) entdecken und Produktions-Dokus, die recht originell durch ein 80er-Kahre-Heimcomputerspiel geklammert sind.

Foto: Disney

Foto: Disney

Fazit: inhaltlich infantil, optisch opulent

Die Handlung und die Superschurken in „Guardian of the Galaxy“ sind genauso, wie man es von einer Comic-Verfilmung stets befürchtet: holzschnittartig im infantilen Sinne der Wortes. Mit vielen nostalgischen und ironischen Arabesken und Anspielungen, vor allem aber mit stilvoller Optik versöhnt diese Weltraumoper wieder den Zuschauer. Hat was. Autor: Heiko Weckbrodt

„Guardian of the Galaxy“ (Disney/Marvel), Comic-Verfilmung, USA 2014, Regie: James Gunn, mit Chris Pratt, Zoe Saldana, John C. Reilly und Glenn Close, ca. 121 Minuten plus Bonusmaterial (geschnittene Szenen, Dokus), FSK 12, DVD 15 Euro, Bluray 19 Euro, erhältlich ab 8. Januar 2015

Zum Weiterlesen:

Comic-Verfilmung „Iron Man 3“ angeschaut

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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