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Der Oiger wünscht keine besinnliche Weihnacht

Foto: hw

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Dresden, den 24. Dezember 2014: Nein, ich werde an dieser Stelle keine besinnliches Fest wünschen – und Ihr werdet es mir danken. Warum? Weihnachten ist für mich untrennbar mit gereizter Atmosphäre verbunden: Last-Minute-Staubsaug-Exzesse, gegenseitige „Du solltest doch den Müll runterbringen“-Schuldzuweisungen und Nervenzusammenbrüche. Der Mechanismus dahinter ist wohlbekannt: Die Familien sind derart zielfixiert auf ein harmonisches Fest, dass diese Entspannungs-Anspannung den Nerven den letzten Rest gibt.

Ich habe daher in späteren Jahren beste Erfahrungen mit „Quake“-LAN-Partys gemacht, die Freunde zusammengetrommelt, eine Zeitlang die Nagelflinte gegen Killerspinnen hacken lassen – und danach lief alles wunderbar entspannt.

Daher: Wenn Mutti nervt, der Bruder tobt und das Kind mault, ist es das Beste, sich gegen den besinnlichen Mainstream zu stemmen, sich mal eine Weile zum PC oder zur Konsole zu verdrücken und zum Beispiel eine Roboterarmee zu Blechschrott zu zerlegen. Danach weicht jeder innere Impuls, den Mülleimer erbost unterm Tannenbaum zu entleeren, einer allgemeinen Friedfertigkeit, wie man sie sich zu Weihnachten gar nicht schöner wünschen kann. Daher, im Sinne der inversen selbsterfüllenden Prophezeiungen: Alles, bloß keine besinnliche Weihnacht, wünscht der Oiger 😉 hw

Starwars-Weihnachten (Blob-Studio):

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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