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Wenn die Lampe dreimal blinkert: „Ich liebe Dich“

Neigt zu Gesprächen mit anderen Haushaltsgeräten: Die "Oron" und andere Designer-LED-Leuchten wurden von ehemaligen Studenten der HTW Dresden entwickelt. Foto: Holy Trinity

Neigt zu Gesprächen mit anderen Haushaltsgeräten: Die „Oron“ und andere Designer-LED-Leuchten wurden von ehemaligen Studenten der HTW Dresden entwickelt. Foto: Holy Trinity

Dresdner „Holy Trinity“ feiert mit LED-Designerlampen international Erfolge – und vernetzt sie nun

Dresden, 18. Dezember 2014. Lange sah es ja so aus, als ob sich die Hoffnung, die ehrgeizigen Dresdner Licht-Forschungen auch in Jobs und Unternehmen umzumünzen, nicht so recht erfüllen würden. Passend zum bevorstehenden „Lichtjahr 2015“ in der Landeshauptstadt stellen sich nun aber doch die ersten wirtschaftlichen Erfolge ein, wenn auch noch in kleinem Maßstab. Die einst aus einem Studienprojekt an der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) Dresden hervorgegangene Firma „Dreipuls“ zum Beispiel verkauft ihre Designer-LED-Leuchten inzwischen an Kunden weltweit „Die Nachfrage zieht an“, sagt Unternehmens-Chef Matthias Pinkert. „Wir liefern unsere Leuchten zum Beispiel nach Frankreich, Japan und Mexiko.“

Aus Dreipuls wird Dreifaltigkeit

Um dieses internationale Geschäftsfeld auszubauen, hat sich die fünfköpfige „Dreipuls“ jetzt auch in „Holy Trinity“ umbenannt. Die neue Firmierung soll den ganzheitlichen Ansatz („Holy“) und den Dreiklang von Design, Hardware- und Software-Kompetenz betonen, erklärte Pinkert.

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Die Firmenchefs Karsten Reichel und Matthias Pinkert (r.). Foto: Holy Trinity

Die Firmenchefs Karsten Reichel und Matthias Pinkert (r.). Foto: Holy Trinity

Zudem stürzen sich die Dresdner nun auch auf den Mega-Trend „Internet der Dinge“. Hatte das Unternehmen in einem Turm der „Zeitenströmung“ an der Königsbrücker Straße bisher Designerlampen aus Leuchtdioden und Sensoren entwickelt und gefertigt, die durch Benutzer-Gesten gesteuert werden, werden diese Leuchten nun über die Funktechnologie „Bluetooth“ vernetzt. Serienreif werden diese Modelle ab nächstem Jahr sein, schätzt Pinkert ein. Zum einen soll das für einen besseren Service sorgen: „Wir bringen den Leuchten zum Beispiel bei, uns rechtzeitig zu funken: ,Hoppla, in zwei Wochen geht meine Elektronik vielleicht hops’, damit wir sie rechtzeitig reparieren können und sich der Kunde damit gar nicht rumärgern muss“, erklärt Pinkert das Konzept. „Umgekehrt können wir den Leuchten in den Büros oder Wohnzimmern noch im Nachhinein neue Funktionen wie beispielsweise Dimmbarkeit einspielen.“

Projekte mit Audi und Hugo Boss vereinbart

Vor allem aber solle der Nutzer selbst von der Vernetzung profitieren. „Wenn alle Geräte daheim vernetzt sind, sind hübsche Ideen realisierbar“, meint der Geschäftsführer. „Man könnte den Leuchten zum Beispiel befehlen zu blinken, wenn die Gattin nach Hause kommt. Dreimal blinkern für ,Ich liebe Dich’ zum Beispiel…“ Auch Kooperationen mit großen Unternehmen wie „Hugo Boss“ und „Audi“ seien in Vorbereitung – was dahinter steckt, will Pinkert aber noch nicht verraten. Auf jeden Fall wolle man bei „Holy Trinity“ nun in größeren Maßstäben, vor allem auch weltweit agieren, bestärkt durch die internationale Resonanz auf die Dresdner Designerlampen, obwohl die mit Preisen zwischen 1000 und 2000 Euro alles andere als billig sind. „Manchmal wird das hier bei uns unterschätzt, wieviel ,Made in Germany’ außerhalb Deutschlands zählt.“ Autor: Heiko Weckbrodt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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