Monate: November 2014

Licht- und Laser-Forschungen sind ein Schwerpunkt in Dresdner Instituten - hier ein Hochleistungslaser im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: HZDRLicht- und Laser-Forschungen sind ein Schwerpunkt in Dresdner Instituten - hier ein Hochleistungslaser im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: HZDR

Dresden wird 2015 erleuchtet

Forscher und Künstler planen blendendes Programm im „Lichtjahr“ Dresden, 26. November 2014: Forscher und Künstler feiern 2015 in Dresden das von der Unesco ausgerufene Jahr des Lichts. Mit Lichttheater, Illuminationen, einer neuen Lasertechnik-Ausstellung und Dutzenden anderen Veranstaltungen wollen sie die Dresdner und andere Besucher erleuchten und blendend unterhalten. „Licht ist eine Essenz unserer Kultur“, betonte Direktor Roland Schwarz von den „Technischen Sammlungen Dresden“, die gemeinsam mit dem „Theater Junge Generation“ (tjg) und dem laser-freudigen Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) die Hauptveranstalter des „Dresdner Lichtjahres 2015“ sind.

Die Dresdner Laser-Veteranen Dieter Pollack (72) und Günter Wiedemann (70, v. l.) sonnen sich im Fraunhofer-IWS im Laserlicht. Foto: Heiko Weckbrodt

Mit dem Licht-Skalpell durch den Schädel

Dresdner waren schon zu DDR-Zeiten Laser-Pioniere Dresden, 26. November 2014: Viele Laser-Technologien, die heute sehr erfolgreich in der deutschen Industrie und Medizin eingesetzt werden, wurden schon zu DDR-Zeiten in Dresden mitentwickelt. So half das Dresdner „Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung“ (ZFW), das erste Laser-Skalpell für Hirn-Operationen an der Berliner Charité zu konstruieren, entwickelte außerdem in den 1980er Jahren Laser-Härtungsverfahren für Dieselmotoren und Turbinenschaufeln, die heute – in weiterentwickelter Form – von Siemens eingesetzt werden. Der ZFW-Nachfolger „IWS Dresden“ erwirtschaftet heute in Fraunhofer-Regie einen wesentlichen Teil seiner Industrie-Erträge durch solche und andere Lichtverstärker-Technologien.

Dresdner Bibliotheken führen 24-Stunden-Buchrückgabe ein

Ab Montag startet Ausleihe per RFID-Funkchip Die städtischen Bibliotheken Dresden starten ab 1. Dezember 2014 den Medien-Verleih per Funkchip-Etikett („RFID“). Das hat Bibliotheken-Sprecherin Elke Ziegler angekündigt. Durch die neue Leihtechnik können Leser beispielsweise ihre Bücher künftig rund um die Uhr, also auch jenseits der regulären Leihbücherei-Zeiten an Automaten-Terminals zurückgeben. In der Konsequenz sollen mehr Bibliothekarinnen in der Leserberatung eingesetzt werden.

Alarmtextilie mit einem Detektornetz aus leitfähigem Garn und Mikrocontroller. Abb.: Fraunhofer IZM

Deutsche Textilindustrie erlebt Renaissance durch Hightech-Fasern

700 Experten diskutieren an TU Dresden neue Trends Dresden, 25. November 2014: Die Textilindustrie galt in Deutschland lange Zeit als sterbende Branche: Die Niedriglohn-Konkurrenz aus Asien führte in Westdeutschland bereits seit den 1950er Jahren zum Verlust Hunderttausender Arbeitsplätze in diesem Segment, nach der politischen Wende 1989 traten ähnliche Effekte in Ostdeutschland ein. Seit 2007 ist die Beschäftigung in der Branche aber wieder von rund 102.000 auf nun knapp 120.000 Mitarbeiter gestiegen. Möglich wurde diese Renaissance durch eine Neuorientierung auf technische Hightech-Textilien zum Beispiel für hochpreisige Sportkleidung, aber auch den Leichtbau in der Automobilindustrie und Luftfahrt, die mittlerweile rund 60 Prozent des Umsatzes ausmachen. Auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Dresden wollen rund 700 Forscher und Wirtschaftsvertreter ab Donnerstag über die neuesten Trends in der Welt der Hochtechnologie-Weberei diskutieren.

Ein Hirnfaltungs-Schwellenwert im Bauplan verschiedenetr Säugetiere entscheidet darüber, wie schnell das Hirn eines Embryos im Mutterleib wächst - und zu welchen Intelligenz-Leistungen dieses Lebewesen letztlich imstand ist. Grafik: MPI-CBG

Acht entscheidende Tage machen uns zum Menschen

Dresdner Planck-Forscher finden Steuerprogramme für Hirnwachstum Dresden, 25. November 2014: Wenn man das Wachstum eines Babys im Mutterleib mit einem abzuarbeitenden Computerprogramm vergleicht, so sind es eigentlich nur kleine Programm-Verzweigungen, die für unsere Fähigkeiten zum Denken, Träumen und Sprechen sorgen: Ein menschlicher Fötus nämlich produziert etwa acht bis neun Tage länger Nervenzellen in seinem Neokortex als ein Menschenaffen-Fetus – und bildet dadurch ein dreimal so großes Gehirn aus. Die biochemischen „Programme“, die dafür verantwortlich sind, hat nun ein Team um Professor Wieland Huttner am Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) identifiziert.

Die WLAN-Fallen lauern überall. Foto: BSF PopCap, Montage: Heiko Weckbrodt

Piraten kritisieren Sperren im geplanten Dresdner Gratis-WLAN

Vorstoß für echten Freifunk im Stadtrat geplant Dresden, 25. November 2014: Dresden erhält möglicherweise in naher Zukunft ein dichteres und breiter nutzbares WLAN-Internetfunknetz als bisher gedacht und von der „Dresden Informations GmbH“ konzipiert: Die Piraten wollen im kommenden Jahr im Stadtrat beantragen, kommunale Gebäude für WLAN-Stationen nach dem „Freifunk“-Prinzip freizugeben. Das kündigte Stadtrats-Pirat Norbert Engemaier dem Oiger an.

Der Auger-Effekt im Graphen kann genutzt werden, um bestimmte Elektronen-Energieniveaus zu füllen oder zu leeren. Grafik: HZDR/Voigt

Rossendorfer finden Schlüssel zu Präzisonslaser

Physiker lassen Graphen Elektronen-Billard spielen Dresden-Rossendorf, 24. November 2014: Dresdner Strahlen-Physiker haben durch Experimente mit dem als „Wunderwerkstoff“ geltendem Graphen einen Weg gefunden, um besonders präzise Laser zu konstruieren, teilte das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf mit. Solche Graphen-Lichtverstärker könnten zum Beispiel für neuartige Werkzeugmaschinen oder auch die Konstruktion superschneller Optoelektronik-Bausteine verwendet werden.

Windows 10 Startleiste mit Liste und Kacheln. BSF: S. Zimmermans

Windows 10 im Test

Microsoft bietet Probier-Version des neuen Betriebssystems Microsoft hat sie neues Betriebssystem Windows 10 vorgestellt und dabei gleich eine Nummer übersprungen. Als Inhaber der Seite windows-10.de hat mich da jetzt ein wenig überrumpelt. Über 100.000 Tester Die Meldung im Oktober schlug ein wie eine Bombe bei mir im Blog. Da es sich hier eher um ein Nebenprojekt von mir handelt, habe ich das auch erst einen Tag später mitbekommen. Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Wer mag, kann sich eine kostenlose Testversion von Windows 10 direkt herunterladen. Wer das neue Windows 10 gerne selber mal testen möchte, hat dann bis Anfang nächsten Jahres dazu Zeit. Aktuell sollen sich laut Computerbild über 100.000 Tester freiwillig an dem Windows 10 Tests beteiligen. Wer kein Versuchskaninchen sein möchte, muss bis Ende 2015 auf die Endversion des Betriebssystems warten.

Ab Sommer 2015 gibt es kostenloses WLAN in der Dresdner Innenstadt. Fotos: Christoph Münch, LHD, Heiko Weckbrodt, Montage: Heiko Weckbrodt

Dresden startet ab Mitte 2015 kostenloses WLAN

Wettbewerbs-Prüfungen verzögerten WLAN-Projekt der DIG Dresden, 24. November 2014: Dresden bekommt ab Mitte 2015 schrittweise ein kostenlos nutzbares WLAN-Netz, mit dem Touristen und Eingeborene jederzeit und mit nur wenigen Einschränkungen ins Internet gehen können. Das hat Matthias Hundt von der „Dresden Information GmbH“ (DIG) angekündigt, die das Netz aufbauen und betrieben will. „Wir möchten damit den Standort Dresden attraktiver machen – als Reiseziel, aber zum Beispiel auch für Kongressveranstalter“, sagte er.

Prof. Matthias Vojta. Foto: privat

TU Dresden untersucht frustrierte Magneten

DFG gibt 7,5 Millionen Euro für Sonderforschung Dresden, 23. November 2014: Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) hat 7,5 Millionen Euro für einen neuen Sonderforschungsbereich „Korrelierter Magnetismus: Von Frustration zu Topologie“ an der TU Dresden bewilligt. Das teilte die TUD mit. Dort wollen universitäre und außeruniversitäre Wissenschaftler gemeinsam ergründen, warum winzig kleine Magnetbausteine manchmal frustriert sind, weil sie nicht zueinander passen – und ob diese Phänomene ausgenutzt werden können, um neuartige Hightech-Materalien zu entwickeln oder Maschinen, die Strom widerstandslos leiten.

Nach einer Panne und tagelangem Ausfall nun wiedre online: dresden.de. Abb.: BSF/LHD

Rathaus will Betrieb und Werbeakquise für dresden.de trennen

Verwaltung verbietet Aufklapp-Reklame und unsichtbare Overlay-Werbung Dresden, 23. November 2014: Die Stadtverwaltung Dresden will den redaktionell-technischen Betrieb und die Vermarktung der städtischen Internetseite dresden.de künftig trennen. Dies sieht eine Verwaltungsvorlage vor, über die am kommenden Donnerstag der Ausschuss für Wirtschaftsförderung entscheiden soll.

Foto: Cyberlink

„PhotoDirector 6“ getestet: Leicht bedienbare Fotobearbeitung

Cyberlink wildert in Photoshop-Revieren Wem Bildbearbeitungs-Klassiker wie „Photoshop“ zu aufwendig sind, die selbstgeschossenen Lichtbilder aber als dringend nachbesserungswürdig gelten, kann als Alternative auch mal „PhotoDirector“ anschauen. Das mag nicht soviele Feineinstellungen wie der große Konkurrent bieten, offeriert aber doch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick sieht, ist auf eine einfache Benutzerführung fokussiert. Und da Cyberlink eine 30-Tage-Testversion auf seiner Internetseite bereit hält, kann man erst mal ausprobieren, ob man mit dieser Software besser klarkommt, bevor man Geld dafür ausgibt.

Abb.: Schwarzkopf & Schwarzkopf

„Es liegt kein Antrag vor“: Kafkaesker Erfahrungsbericht aus der Jobcenter-Mühle

Arbeitslose Köchin plaudert über Arbeitsverwaltungs-Bürokraten und unbezahlte Praktika 92 Jahre, nachdem Franz Kafka seine Verwaltungs-Groteske „Das Schloß“ schrieb, ist die deutsche Bürokratie anscheinend kein bisschen menschlicher geworden, möchte man meinen, wenn man Johanna Richter Erfahrungsbuch „Es liegt kein Antrag vor“ liest: Die Jungköchin vom Niederrhein wurde in ihrem ersten Job kurz vor Ende der Probezeit gekündigt. Und weil nur Verlierer, nur Unterschichtler im Hartz-IV-Sumpf stecken bleiben, wie sie selbst meinte, wollte sich die damals 21-Jährige natürlich schnellstmöglichst von der Arbeitsagentur in einen neuen Job vermitteln lassen. Doch Fehlanzeige: Ihr Antrag ging in der Jobcenter-Bürokratiemühle verloren – der Beginn einer wochen- und monatelangen Odyssee durch Ämter und unbezahlte Praktika, die die Köchin nun in einem kurzweiligen Buch aufgepinselt hat.

Gerade mal 990 Gramm leicht: ein Frühchen im Krankenhaus darf nicht einmal gestreichelt werden, so empfindlich ist das frühe Leben. Foto: r ceejayoz, Wikipedia. GNU-Lizenz

Special: „Frühchen – Herausforderung für die Medizin und das (Über-)leben

Dresden, 17. November 2014: Während Neugeborene unter 1000 Gramm kaum eine Überlebens-Chance hatten, hat sich dies inzwischen dank der Fortschritte der Medizin zum Besseren gewandelt. Freilich bedürfen Frühchen meist wochenlanger, oft sogar monatelanger Intensivbetreuung im Krankenhaus. Und auch für die Eltern ist solch eine Situation eine enorme Herausforderung – emotional wie praktisch. In unserem Special zum Welt-Frühchentag haben wir Experten über die Chancen und besonderen Bedürfnisse und Probleme von Frühchen befragt, stellen Hilfeangebote für Eltern vor und haben Betroffene interviewt. 

Logo: FamilieNetz

Hilfe für fragile Kinder und Eltern

Intensivbetreuung fördert Mutter-Kind-Bindung Dresden, 17. November 2014: Wie fragil kann ein Leben sein? Wie groß ein Mensch? Beine so klein wie Finger, der Kopf kaum größer als eine Orange. Extrem unreife Frühgeborene mit einem Gewicht von unter 1000 Gramm ringen oft Wochen mit ihrem Leben. Die Liebe und Nähe von Mutter und Vater können in dieser entscheidend sein: Für das Überleben des Kindes und auch dessen geistige Entwicklung.