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TU Dresden untersucht frustrierte Magneten

Wenn drei Elementarteilchen - wie etwa Elektronen - mit unterschiedlichen Magnetmomenten zusammenkommen und nur zwei davon ihre Gegensätze ausgleichen können, bleibt unter Umständen das dritte ein "frustriertes" Single - uns sorgt für Unruhe im System. Montage: hw

Wenn drei Elementarteilchen – wie etwa Elektronen – mit unterschiedlichen Magnetmomenten zusammenkommen und nur zwei davon ihre Gegensätze ausgleichen können, bleibt unter Umständen das dritte ein „frustriertes“ Single – und sorgt für Unruhe im System. Montage: hw

DFG gibt 7,5 Millionen Euro für Sonderforschung

Dresden, 23. November 2014: Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) hat 7,5 Millionen Euro für einen neuen Sonderforschungsbereich „Korrelierter Magnetismus: Von Frustration zu Topologie“ an der TU Dresden bewilligt. Das teilte die TUD mit. Dort wollen universitäre und außeruniversitäre Wissenschaftler gemeinsam ergründen, warum winzig kleine Magnetbausteine manchmal frustriert sind, weil sie nicht zueinander passen – und ob diese Phänomene ausgenutzt werden können, um neuartige Hightech-Materalien zu entwickeln oder Maschinen, die Strom widerstandslos leiten.

Partnerlose Teilchen in ständiger Unruhe

Diese „frustrierten Zustände“ entstehen manchmal bei sehr tiefen Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt (minus 271,15 Grad Celsius), wenn sich Elementarteilchen zu Gittern zusammenschließen wollen, eines oder mehrere solcher Teilchen aber keinen geeigneten Partner zum „Händchenhalten“ finden. Dann verliert zum Beispiel Eisen seine Magnetkraft, vibriert das ganze System in ständiger Unruhe, selbst wenn keinerlei Energie zugeführt wird.

Prof. Matthias Vojta. Foto: privat

Prof. Matthias Vojta. Foto: privat

„Meilenstein für Dresdner Physik“

Projektsprecher Professor Matthias Vojta von der TU-Professur für Theoretische Festkörperphysik sieht im DFG-Zuschlag einen Meilenstein für die Dresdner Physik: „Frustrierter Magnetismus ist eines der aktivsten Forschungsgebiete der modernen Festkörperphysik. Kollegen aus Dresden haben hier in den vergangenen Jahren wegweisende Beiträge geleistet.“ Am neuen DFG-Sonderforschungsbereich sind neben der TU Dresden auch das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden, die Max-Planck-Institute für Chemische Physik fester Stoffe und für Physik komplexer Systeme, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf sowie die Fakultät für Chemie und Physik der TU Bergakademie Freiberg beteiligt. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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