Sunfire nimmt Pilotanlage in Reick in Betrieb
Dresden, 14. November 2014: Die Brennstoffzellen-Firma „Sunfire“ hat gestern neben dem Gasometer Dresden-Reick die innovative Pilotanlage „Fuel1“ offiziell eingeweiht, die künftig Öko-Sprit aus Luft, Wasser und Sonnenenergie erzeugt. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) verspricht sich Großes von der Dresdner Technologie, deren Entwicklung ihr Ministerium mit gefördert hatte: „Das Sunfire-Verfahren senkt den CO2-Ausstoß und macht uns unabhängiger von Erdöl“, meint sie. „Damit ermöglichen wir nachhaltige Mobilität mit Erneuerbaren Energien.“
Öko-Tankfüllung für Ministerin versprochen – auch Audi will was abhaben
Bis das erste Barrel Benzin und Diesel aus der Pilotanlage quillt, wird es allerdings wahrscheinlich noch ein paar Monate dauern: Sunfire will die einzelnen Aggregate schrittweise in Betrieb nehmen und auf industrielle Tauglichkeit prüfen, bis zum Schluss auch der „Fischer-Tropsch“-Synthesereaktor angeworfen wird und die ersten Tropfen Ökosprit aus dem Hahn laufen. In die werden sich dann Wanka und Audi hineinteilen müssen: Sunfire hat der Ministerin eine volle Tankladung Ökosprit für deren Dienstwagen versprochen. Andererseits hat sich auch der Automobilhersteller die ersten Liter umweltfreundlich erzeugtes Benzin von Sunfire nun vertraglich gesichert.
Luftfahrtkonzern will Umkehrmodus testen
Auch Boeing ist interessiert an der Technologie aus Dresden: Sunfire und der Luft- und Raumfahrt-Riese haben gestern eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, in deren Zuge die Amerikaner die innovative Anlagentechnik testen will. Speziell interessiert sich Boeing für eine besondere Fähigkeit der keramikbasierten „reversiblen Festoxid-Zellen“ („rSOC“) von Sunfire: Die können nämlich nicht nur besonders effektiv Treibstoffe synthetisieren, sondern auch in den „Umkehr-Modus“ schalten und als Brennstoffzelle recht effektiv und abgasarm Strom aus Kohlenwasserstoffen erzeugen.
Über Sunfire
Sunfire wurde 2010 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Dresden. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Keramik-Brennstoffzellen und -Elektrolyseanlagen, die sehr hohe Temperaturen und Drücke vertragen und dadurch effektiver als klassische Technik sind. Die Firma hat 70 Mitarbeiter und kommt inzwischen auf rund vier Millionen Euro Jahresumsatz. Autor: Heiko Weckbrodt
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