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Warum „Steam“-geschützte Spiele so nerven

Logo: Steam

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Ein Kommentar zu Update-Zwang und Install-Exzessen

 

1. Der Datenverzehrer

Noch vor ein paar Jahren hätte ich sofort geantwortet: Weil ich mit meiner zwangslahmen Internet-Leitung in Striesen 0 Chance habe, hier überhaupt ein „Steam“-Spiel zu starten. Denn damals musste ich noch Mobilfunk-Datenpakete als Ersatz für nicht vorhandene DSL-Leitungen buchen. Und da sorgten all jene (meist gleich Hunderte Megabyte großen) Updates, Upgrades und Patches, die unentwegt über dieses Portal nahezu zwangsweise verteilt werden, dafür, dass meine Monats-Datenvolumina ratz-fatz verbraucht waren und der Mobilfunk höhnisch kichernd die Datendrossel kurz nach Monatsanfang zudrehte.

2. Die Zwangs-Update-Flut

Dank eines Glasfaser-Updates durch die Telekom hat Dresden-Striesen zwar inzwischen schnelle VDSL-Leitungen und ich bin das Drossel- und Tempoproblem endlich los – aber dieses penetranten Updates nerven kaum weniger. Weshalb? Ich nenn man als Beispiel „Wasteland“. Das mehrere Gigabyte große Action-Spiel habe ich wohlweislich bereits am Vorabend installiert, um am nächsten Tag gleich losspielen zu können. Aber denkste: Statt zu starten, forderte erst mal die Kopierschutz-Plattform „Steam“ für sich ein Update. Kaum fertig, kam die schon obligate Fehlermeldung: „Verbindung zum Steam-Netzwerk nicht möglich!“ Also noch mal gestartet. Diesmal: „Installieren Sie für den besten Hörgenuss den Codec XY“ – also wird auch der installiert. Als nächstes überlegt sich der Computer, dass es doch gut wäre, jetzt erstmal noch ein „Microsoft Framework“ aufzuspielen. Fehlt nur noch, dass sich das niegelnagelneue Spiel als nächstes noch selbst aktualisieren will, bevor es loslegt – oft genug schon bei neuen Spielen auf „Steam“ erlebt.

3. Der ganze andere Kram

Und da rede ich noch nicht von den vielen nervigen Details: Warum müssen immer mehr Spiele zwangsweise über „Steam“ gezockt werden? Weshalb hat das „Steam“-Netzwerk immer wieder mal einen Schluckauf, so dass man überhaupt nicht spielen kann? Was sollen diese nervigen Werbe-Einblendungen – das sind immerhin Vollpreisspiele? Etc. pp…

Foto: Ronny Siegel

Heiko, „Der Oiger“ (Foto: Ronny Siegel)

Es lebe das DRM-freie Spiel!

Da kann einem das Spielen wirklich vergehen. Wie lobe ich mir da diverse deutsche Spiele-Schmieden wie „Daedalic“ oder Piranha Bytes“, die auf „Steam“-Zwang und Kopierschutz-Maßnahmen  lieber gleich verzichten („DRM free“) und ihre Spiele wirklich in einem Zuge auf die Platte schieben. Bitte, liebe Mainstream-Spieleindustrie aus Übersee: Schneidet Euch da mal eine dicke Scheibe ab!

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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