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Piraten: Dresden blamiert sich mit DE-Mail

Abb.: BMI

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Pilotprojekt für eVerwaltung weiter in der Kritik

Dresden, 4. Juli 2014: Nach den Grünen haben sich nun auch die Piraten mit harscher Kritik am Verwaltungs-Pilotprojekt „DE-Mail-City Dresden“ zur Wort gemeldet – und ein besseres Verschlüsselungsverfahren mittels PGP-Technik („Pretty Good Privacy“) gefordert.

Piraten fordern PGP-Verschlüsselung

Eltern haften nicht zwingend für die Piraterie ihrer Kinder im Netz. Abb.: Gustavb, Wikipedia, GNU-Lizenz

Abb.: Gustavb, Wikipedia, GNU-Lizenz

Mit dieser Ankündigung blamiert sich die Stadt Dresden in puncto E-Government gleich mehrfach. Die Webseite der Landeshauptstadt gaukelt etwa eine Verschlüsselung vor, obwohl die DE-Mail- Dienste explizit keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung vorsehen. „Statt sich zum Werbepartner des verfehlten erfolglosen Projekts DE-Mail zu machen, sollte Dresden ein Konzept für eine Verifizierungsstelle für PGP-Keys aufbauen und echte Ende-zu-Ende Verschlüsselungsverfahren vorantreiben … Auch die mit der Nutzung verbundene Möglichkeit, dass Behörden ohne richterlichen Beschluss auf Daten zugreifen können, bleibt unerwähnt.“

Telekom und Landeshauptstadt hatten Anfang der Woche Dresden als DE-Mail-City ausgerufen, um hier an praktischen Anwendungsbeispielen digitaler Behördengänge mittels spezieller „DE-Mail“-E-Mail-Adressen – wie sie von der Telekom bisher wie sauer Bier angeboten werden – zu veranschaulichen. Die DE-Mails gelten allerdings als umständlich und kostenträchtig und ihr Sicherheitsgrad ist umstritten. In der kommenden Woche will sich Telekom in Dresden noch einmal ausführlich zu diesen Kritikpunkten äußern. Die hält die DE-Mail-Technik für sicher. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Kommentar: Totgeburt DE-Mail

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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