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Dresdner Elektronikzentrum cfaed erst 2015/16 voll arbeitsfähig

Dresdner Forscher lernen von der Natur: DNA-Befehle dienen ihnen als Baupläne für selbstkonstruierende Elektronik. Visualisierung: cfaed/ TUD

Dresdner Forscher lernen von der Natur: DNA-Befehle dienen ihnen als Baupläne für selbstkonstruierende Elektronik. Visualisierung: cfaed/ TUD

TU-Rektor zieht indes positive Zwischenbilanz für Exzellenzinitiative

Dresden, 25. Juni 2014: Das Ende 2012 gegründete Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik („cfaed“) hat noch nicht seine volle Arbeitsfähigkeit erreicht. Die Wissenschaftler haben zwar erste Forschungsprojekte begonnen, weitere Projekte wie die Entwicklung des „taktilen Internet“ können aber erst 2015 starten. Auch stehen noch eigene Gebäude aus und es ist erst ein Professor berufen. Das geht aus einer Zwischenbilanz der TU Dresden hervor, die indes bereits spürbare Fortschritte für ihre Exzellenzinitiative sieht.

Erster Professor berufen

So konnte jetzt mit einem kolumbianischen Experten nun der erste cfaed-Professor berufen werden, zwei weitere Professoren aus China und den USA sollen demnächst folgen, informierte Zentrums-Sprecherin Birgit Holthaus. Außerdem wurden inzwischen ein Nanoanalytik-Labor sowie Teile eines Roboterlabors für das cfaed eingerichtet. Eigene Gebäude wird das Elektronikzentrum aber frühestens Anfang 2016 beziehen können: Ein Teil der Forscher wird im gerade begonnenen neuen TU-Physikinstitut an der Nöthnitzer Straße einziehen, außerdem soll am Barkhausen-Bau wenige Schritte weiter ein Erweiterungsriegel für das cfaed entstehen. Dort gilt es allerdings noch, Bedenken von Denkmalschützern auszuräumen. Cfaed-Vize Prof. Alexander Eychmüller äußerte sich gestern indes optimistisch, diesen Dissens lösen zu können.

Etat auf 100 Mio. € aufgestockt

Das cfaed wurde Ende 2012 gegründet und erhielt damals eine Startfinanzierung von 28 Millionen Euro aus dem Exzellenzprogramm des Bundes. Wie jüngst cfaed-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis berichtete, konnte diese Finanzausstattung allerdings inzwischen durch die Akquise weiterer Mittel auf rund 100 Millionen Euro nahezu vervierfacht werden.

TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen (unten rechts) freut sich über den Elan von cfaed-Forscher Prof. Frank Ellinger. Foto: hw

TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen (unten rechts) freut sich über den Elan von cfaed-Forscher Prof. Frank Ellinger. Foto: hw

5G-Mobilfunk bringt Senioren auf Trab

Angedockt werden an das TU-Zentrum auch Teile der Forschungsprojekte für den 5G-Mobilfunk der Zukunft. Dieser Funk soll nicht nur schneller als die bisherigen Standards LTE, HSDPA und UMTS, sondern vor allem imstande sein, sehr viele Geräte miteinander in Echtzeit zu vernetzen. Im Rahmen des Teilprojektes „FAST“ (englisch für „schnell“) wollen Prof. Frank Ellinger und sein Team untersuchen, ob und wie sich dieser 5G-Funk einsetzen lässt, um zum Beispiel lahme Senioren mit Exoskeletten auf Trab zu bringen, Roboterfabriken zu vernetzen und Fernoperationen („Telechirurgie“) zu ermöglichen.

TU-Rektor: Sind jetzt international sichtbarer

Derweil hat TU-Rektor Hans Müller Steinhagen eine positive Zwischenbilanz der Dresdner Exzellenzinitiative gezogen, in deren Zuge neben dem cfaed beispielsweise auch das Zentrum für regenerative Therapien und diverse Nachwuchsförderprogramme entstanden. „Dadurch hat sich die internationale Sichtbarkeit der TU enorm erhöht“, schätzte er ein. Die Bereitschaft ausländischer Forscher, Berufungen in Dresden anzunehmen, sei gestiegen. Allerdings verwies er auch auf weiter hinderliche Nachteile, die die deutschen Unis – und damit auch die TU – im Ringen um die besten Köpfe weltweit habe. „Die deutschen Unis sind schlechter finanziert als die unsere Wettbewerber im Ausland, außerdem haben wir weniger Spielräume bei der Bezahlung der Professoren“, sagte er. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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