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Bitkom: WhatsApp & Co. lösen SMS ab

Smartphone-Nachrichten-Apps laufen der SMS immer mehr den Rang ab. Foto: BSF

Smartphone-Nachrichten-Apps laufen der SMS immer mehr den Rang ab. Foto: BSF

Deutsche versendeten 2013 ca. 37 Prozent weniger SMS

Berlin, 30. Mai 2014: Einen „Gezeitenwechsel“ im Markt für Kurznachrichten hat der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ diagnostiziert: Nach Jahren eines steil steigenden Volumens ist der SMS-Verkehr in Deutschland im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen. Verschickten die Deutschen noch im Jahr 2012 insgesamt 59,8 Milliarden klassische Handy-Kurznachrichten und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr, sackte das Volumen 2013 um 37 Prozent auf 37,9 Milliarden SMS ab. Der „Bitkom“ machte die wachsende Konkurrenz durch die leistungsfähigeren, App-generierten Kurznachrichten-Dienste wie „WhatsApp“ verantwortlich, die auf vielen Smartphones installiert sind.

Gezeitenwechsel bei Kurznachrichten

„Wir erleben derzeit einen Gezeitenwechsel bei mobilen Kurznachrichten“, schätzte Bitkom-Präsident Dieter Kempf ein. „Die SMS wird zwar auch künftig ihren Platz in der Kommunikation haben. Die Wachstumsimpulse kommen derzeit aber von Instant-Messaging-Diensten und sozialen Netzwerken.“

Profi-Dienste kompensierten schrumpfenden Privat-Markt nur zeitweise

Grafik: Bitkom

Grafik: Bitkom

Die ersten SMS wurden im Dezember 1992 verschickt und waren zunächst als kostenloser Dienst gedacht, um über das Handy-Signal Textbotschaften zum Beispiel über Netzstörungen zu verteilen. Dieser Dienst entwickelte sich dann aber rasch zum Milliardenmarkt. Als der Smartphone-Boom einsetzte, flachte sich das Wachstum bei den privaten Nutzern bereits etwas ab. Dies wurde aber zunächst durch professionelle SMS-Dienste ausgeglichen, wie sie zum Beispiel Fluggesellschaften (Bordkarten), Online-Banken (SMS-TANs) oder Bibliotheken (Rückgabe-Erinnerungen) angeboten wurden.

Smartphone-Messenger leistungsfähiger

Weil aber moderne Messenger-Dienste, wie sie etwa WhatsApp, Facebook, Apple oder Google anbieten, ganz oder nahezu kostenlos sind und zum Beispiel auch den Versand von Bildern, Dokumenten, Videos und anderen Dateien erlauben, gerät die klassische SMS immer mehr ins Hintertreffen. „Die mobilen Breitbandnetze sind schneller geworden, die Zahl der Smartphone-Besitzer ist gestiegen, ebenso die Verbreitung von mobilen Daten-Flatrates sowie die Zahl der kostenlosen WLAN-Hotspots“, meint Kempf. All dies beschleunigte 2013 den Trend weg von der SMS und hin zu Messenger-Diensten per Apps. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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