München/Berlin, 29. Mai 2014: Online-Recherchen haben einen wachsenden Anteil am Alltag professioneller Medienarbeiter: Diese machten im Jahr 2008 erst 48 Prozent der Gesamt-Recherchezeit deutscher Journalisten aus, heute sind es 58 Prozent. Das haben Umfragen „Bitkom Research“ im Auftrag der britischen „ResponseSource“ ermittelt. Dabei setzen die Journalisten vor allem Suchmaschinen ein, Recherchen auf Blogs und ähnlichen Plattformen spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Etwa ein Drittel der Arbeitszeit für Recherche reserviert
Insgesamt investieren deutsche Journalisten demnach im Schnitt 163 Minuten und etwa ein Drittel ihrer Tagesarbeitszeit für Recherchen. Die restliche Zeit ist mit Schreiben, Produzieren, Korrigieren, Organisieren und anderen Tätigkeiten ausgefüllt. Eine große Mehrheit von 61 Prozent der 1344 befragten Journalisten aller Mediengattungen gaben an, zu wenig Zeit für tiefere Recherchen zu haben.
„ResponseSource“: Journalisten schöpfen Online-Potenzial nicht aus
Laut Einschätzung „ResponseSource“ schöpfen die Journalisten allerdings das Potenzial des Internets noch nicht voll aus. „Der deutliche Fokus auf Suchmaschinen und E-Mail zeigt, dass das Internet zwar nicht aus dem Redaktionsalltag wegzudenken ist, die ganze Bandbreite der Online-Recherche allerdings bisher nicht voll ausgenutzt wird“, meint Maria Irchenhauser vom Recherchedienst ResponseSource. „Die Nutzung von Blogs, Foren, Business-Netzwerken und Recherchediensten hat bisher noch keinen festen Platz in der Recherche-Arbeit der Journalisten.“ Autor: Heiko Weckbrodt
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