Konzept wird zur ILA vorgestellt
Dresden/Berlin, 15. Mai 2014: Angesichts der starken Fortschritte in der Supraleit-Technik wollen Dresdner Ingenieure nun zusammen mit Partnern versuchen, Supraleit-Motoren zu konstruieren, die Leichtflugzeuge antreiben können. Entsprechende Konzepte werden die Forscher in der kommenden Woche auf der Flugzeugmesse „ILA“ in Berlin vorstellen. Solche Antriebe könnten leichter und leistungsfähiger als konventionelle Elektromotoren konstruiert werden und damit die Reichweite und Antriebskraft von Kleinflugzeugen vergrößern.
Supraleiteffekt inzwischen ohne Kühltanks erreichbar
Hintergrund: Bei sehr tiefen Temperaturen leiten ausgewählte Materialien – darunter bestimmte Keramiken – Strom verlustfrei. Um die Werkstoffe tiefzukühlen, waren früher flüssiges Helium bzw. flüssiger Stickstoff notwendig, was den Einsatz der Supraleittechnik in der Praxis beschränkte.
Inzwischen aber wurden Wege gefunden, die Sprungtemperaturen auf elektromechanischem Wege zu erreichen, zum Beispiel durch Sterling-Kühler. Sprich: Konstruierbar sind jetzt Schwebefahrzeuge und Motoren, die mit extrem starken Magnetfeldern arbeiten – und dadurch effizienter als klassische E-Motoren sind -, aber nur noch einen elektrischen Anschluss brauchen, aber keine Kühltanks mehr. Damit werden sehr kleine und dennoch leistungsstarke Antriebe möglich, aber auch Supraleit-Kabel, die den Stromverbrauch in Flugzeugen senken können.
Breite Supraleit-Forschung in Dresden
Und auf eben diesen Ansatz setzt ein sich formierendes Konsortium unter dem Dach des „Kompetenzzentrums Luft- und Raumfahrttechnik Sachsen/Thüringen“, das den Einsatz solcher Supraleit-Antriebe und -Kabel in Leichtbauflugzeugen anstrebt. Mit Supraleitung beschäftigen sich um Raum Dresden mehrere Institute und Unternehmen, darunter das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW), die Dresdner Physikinstitute der Max-Planck-Gesellschaft, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und die IFW-Ausgründung „Evico“.
Autor: Heiko Weckbrodt
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