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Bitkom und DBV begrüßen niedrigere eBuch-Steuer

Eine ganze Bibliothek im Westentaschenformat: Immer mehr Deutsche lesen Bücher lieber eektronisch. Abb.: Bitkom

Immer mehr Deutsche lesen Bücher lieber eektronisch. Abb.: Bitkom

Verbände: eBooks sind Leseförderung

Berlin, 30. April 2014: Der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ und der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) haben die jüngst durchgesickerten Pläne der Bundesregierung, die Steuern für eBücher und Hörbücher zu senken, begrüßt. „Buch ist Buch, egal ob gedruckt, digital oder als Hörbuch“, betonte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „E-Books tragen zur Leseförderung und zur Verbreitung kulturellen Wissens bei.“ Daher sei es ein längst überfälliger Schritt, elektronische Bücher den gedruckten Büchern steuerlich gleichzustellen.

Bisher ermäßigter Satz nur für Analogbücher

Bisher wird auf elektronische Bücher (eBooks) und Hörbücher der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben, während für gedruckte Bücher nur der ermäßigte Satz von sieben Prozent fällig ist. Dies ist auch einer der Gründe, warum eBooks in Deutschland deutlich teurer als beispielsweise in den USA sind, wo eBücher bereits ein Massenmarkt sind, während (laut älteren Erhebungen) in der Bundesrepublik eBooks nur etwa zwei Prozent vom Verlagsumsatz ausmachen. Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Berliner Groko festgeschrieben, dieses Thema anzugehen.

Jeder fünfte Deutsche liest eBücher

Denn digitalisierte Bücher erfreuen sich inzwischen auch in Deutschland wachsender Beliebtheit. Laut einer Bitkom-Umfrage lesen 21 Prozent der Bundesbücher eBooks. Während anfangs vor allem spezialisierte Lesegeräte (eReader) die Hauptplattform waren, sind inzwischen Smartphones (Computertelefone) das beliebteste Lesegerät. Zu beobachten ist zudem, dass Hör- und eBücher wieder viele Deutsche an die Literatur heranführen, die früher nur wenig gelesen haben.

Steuerangleichung könnte Strukturwandel beschleunigen

Auch wirtschafts- und kulturpolitisch sieht der Bitkom eine steuerliche Gleichstellung analoger und digitaler Bücher als richtigen Weg: „Steuersystematisch sind zwar einheitliche Steuersätze der beste Weg. Wenn aber eine Ausnahme von dieser Maßgabe sinnvoll ist, dann beim Kulturgut Buch“, so Rohleder. Zudem trage die Angleichung der Mehrwertsteuersätze dazu bei, den Strukturwandel im europäischen Verlagswesen zu beschleunigen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Der DBV wiederum erhofft sich davon eine Entlastung der Medien-Etats der Bibliotheken. Autor: Heiko Weckbrodt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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