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Sachsen nutzen Internet nun öfter

Internetnutzung (in % der Bevölkerung) nach bundesländern in Deutschland. Abb.: Bitkom

Internetnutzung (in % der Bevölkerung) nach bundesländern in Deutschland. Abb.: Bitkom

Hamburger und Rheinländer am häufigsten im Netz

Berlin/Dresden, 21. April 2014: Die Deutschen gehen öfter ins Internet als früher: Nutzten vor fünf Jahren erst 71 Prozent der Bundesbürger regelmäßig ins Netz, sind es inzwischen 80 Prozent. Am schnellsten holten die Sachsen auf, hier stieg der Anteil der Netznutzer von 56 auf nun 74 Prozent. Das teilte der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ unter Berufung auf Haushaltserhebungen der EU-Statistikbehörde „Eurostat“ mit. Zur Erinnerung: 2009 war die Breitbandversorgung in Sachsen noch recht schlecht, selbst in Dresden gab es damals noch Stadtviertel wie Striesen ganz ohne DSL-Anschlüsse.

Zum Vergleich: Laut der Erhebung sind die Hamburger und Rheinland-Pfälzer besonders netzaffin, dort gehen 84 Prozent der Bürger mindestens einmal pro Woche ins Internet. In Meck-Pomm sind es hingegen nur 67 Prozent.

Skandinavier weit vorn

Warum es so große Unterschiede innerhalb Deutschlands gibt, hat mehrere Ursachen. So ist in Stadtstaaten wie Hamburg oder Berlin die technische Infrastruktur für Internetzugänge dichter und leistungsfähiger. Allein an einer schwachen Netzversorgung in den Flächenländern kann es indes nicht liegen. Denn im Europavergleich liegen gerade Länder, die eher dünn besiedelt sind, weit vorn. Zum Beispiel gehen 90 Prozent aller Isländer und Norweger regelmäßig online. Und: „Gerade in ländlichen und strukturschwachen Gebieten kann das Internet besonders wertvolle Beiträge zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung und Lebensqualität leisten“, schätzte Bitkom-Präsident Dieter Kempf ein.

Immer mehr Netzverkehr durch Smartphones

Eine weitere Ursache dürfte wohl in Einkommensunterschieden liegen: Ein steigender Teil des deutschen Internetverkehrs wird inzwischen durch Computertelefone (Smartphones) und Tablett-Rechner erzeugt, die aber sind nicht ganz billig, ebenso wie Flaterates – insbesondere in Gegenden, wo die Nutzer nicht viel Auswahl haben.

Alterspyramide in Ostdeutschland beeinflusst Netznutzung

Nicht zuletzt ist gerade in den ostdeutschen Flächenländern – außer in Sachsen und Thüringen – eine Überalterung der Bevölkerung zu beobachten, weil viele Junge auf Arbeitssuche weggezogen sind. Senioren tun sich aber (noch) schwerer als Junioren mit dem Internet. „Die persönliche Internetnutzung hängt in Deutschland noch zu stark vom Alter und Bildungsgrad ab“, meint Kempf. Autor. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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