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„Kleiner Hobbit 2“: Bilbo beklaut den Drachen

Der einst so gemütliche Hobbit Bilbo (Martin Freeman) wird zum Kämpfer. Foto: Warner

Der einst so gemütliche Hobbit Bilbo (Martin Freeman) wird zum Kämpfer. Foto: Warner

„Smaugs Einöde“ pflastert nun das Heimkino

Was sagt der Optimist, wenn er aus dem Fenster springt? So weit so gut. So etwa mag sich auch Bilbo Beutlin (Martin Freeman) gefühlt haben, als er im „Kleinen Hobbit 2“, der heute auch fürs Heimkino erschienen ist, endlich dem Drachen Smaug gegenüberstand, um ihm den zwergischen Superedelstein zu klauen. Smaug ist nämlich ziemlich mies drauf und macht das, was Drachen bekanntlich gerne tun: alles abfackeln.

Werbevideo (Warner):

Gegen Spinnen und gierige Waldelben

Haben zwar im "Kleinen Hobbit" eigentlich nichts zu suchen, geben aber ein geschmeidiges Übermenschenpaar ab: Die Waldelben Leogolas (Orlando Bloom) und Tauriel (Evangeline Lilly). Foto: Warner

Haben zwar im „Kleinen Hobbit“ eigentlich nichts zu suchen, geben aber ein geschmeidiges Übermenschenpaar ab: Die Waldelben Leogolas (Orlando Bloom) und Tauriel (Evangeline Lilly). Foto: Warner

Im zweiten Teil der episch-herrderringisch aufgepumpten Kinderbuch-Verfilmung hetzt Regisseur Peter Jackson – optisch brillant, aber dramaturgisch voraussehbar – den „Meisterdieb“ aus dem Auenland durch Spinnennester und Schattenwälder, lässt die Waldelben Bilbos Zwergenfreunde gefangen nehmen, die dann in die Menschenstadt am See flüchten, derweil Zauberer Gandalf (Ian McKellen) von Sauron an die Wand getackert wird.

Und ach ja: Zum Publikums-Pläsier hat Jackson auch noch eine Liebesgeschichte zwischen einem Zwerg und der Waldelfin Tauriel ein, die von niemandem anderen als „Lost“-Kate Evangeline Lilly mit sportlichem Ehrgeiz verkörpert wird.

Riecht nach „Herr der Ringe“

Überhaupt setzt Jackson sehr auf bekannte Namen (u.a. Mikael Persbrandt als Wechselbalg Beorn und Benedict Cumberbatch als Smaug – beide sind eh nicht wiederzuerkennen) und das einmal bewährte „Herr der Ringe“-Prinzip: Heli-Kamerfahrten über pittoreske Neuseeländer alias mittelerdische Bergrücken, ständig rennende Gefährten in der Totalen, bedeutungsschwangere Warnungen aus dem Off.

Wen das nicht stört, bekommt indes ein handwerklich nahezu perfekt inszeniertes Großleinwand-Abenteuer kredenzt, mit übermenschlich schönen Elben, grausigen Monstern und Spezialeffekten satt. All dies ist zwar nicht wirklich schlecht gespielt, allerdings arg voraussehbar und dramaturgisch nicht gerade innovativ.

Foto: Warner

Foto: Warner

Fazit: Deja vu

Tolkien-Fans wird dies nicht stören, schön anzusehen ist Spektakel allemal. Dazu gibt’s auf einer zweiten Bluray allerlei Boni, darunter Videoblogs und Dokus über die Produktion, die Mühen der Maskenbildner und der vielen Anderen im Riesen-Hobbit-Stab. Autor: Heiko Weckbrodt

„Der kleine Hobbit 2 – Smaugs Einöde“ (Warner), Fantasy, USA 2013 (DVD 2014), Regie: Peter Jackson, mit Martin Freeman, Ian McKellen, Evangeline Lilly, 161 Minuten plus Boni, FSK 12, DVD zehn Euro, Bluray 13 Euro

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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