Sonnensystem, 30. März 2014: Die im Weltwall noch „zwischengeparkte“ Rosetta-Sonde hat ihr Ziel gefunden und anvisiert: Aus noch fünf Millionen Kilometern Entfernung hat die Osiris-Kamera an Bord der europäischen Sonde den Kometen „67P/Churyumov-Gerasimenko“ (kurz: „Chury“) fotografiert, den sie im Sommer erreichen soll. Das teilte die europäische Raumfahrtbehörde ESA mit.
Ab Juli äugt Osiris nach Landeplatz auf Kometen
Ab Juli wird „Rosetta“ dann nahe genug am Kometen sein, um mit ihrem Osiris-Auge einen Landeplatz für das Modul „Philae“ zu finden, der im November auf Chury landen soll. Dieses Manöver stellt eine Premiere für die Raumfahrt da, denn noch nie zuvor ist ein Raumschiff der Menschen auf solch einem kleinen kosmischen Objekt gelandet.
Computersimulation: Wie sich Rosetta an den Kometen anschleicht (ESA):
Aufschlüsse über Genese des Lebens erhofft
Ist Philae abgesetzt, werden das Landemodul und Rosetta gemeinsam den Kometen durchleuchten, unter anderem mit Radarsensoren, die an der TU Dresden mitentwickelt wurden. Die Astrophysiker erhoffen sich damit erstmals Aufschlüsse aus nächster Nähe darüber, wie Kometen innerlich aufgebaut sind – und ob sie möglicherweise Wasser oder Aminosäuren an Bord haben, was die These stützen, dass das Leben einst durch Kometenabstürze auf die Erde gelangt sein könnte.
Die Namen der Raumfahrzeuge sind übrigens Verweise auf ägyptische Mythologie und Entschlüsselungs-Durchbrüche: „Osiris“ war der altägyptische Gott der Wiedergeburt, „Philae“ stand im Niltal für das „Haus des Anfangs“ und „Rosetta“ verweist auf den 1799 entdeckten Rosetta-Stein, mit dem die Entzifferung der ägyptischen Hierglyphen gelang. Autor: Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
Rosetta spürt dem Ursprung des Lebens nach
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