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Negativpreis „Prellbock“ für B2B Chemnitz

Der Negativpreis "Prellbock". Foto: VZ Sachsen

Der Negativpreis „Prellbock“. Foto: VZ Sachsen

Verbraucherzentrale warnt vor Abo-Fallen

Leipzig/Chemnitz, 18. März 2014: Die Verbraucherzentrale Sachsen hat heute dem Internethändler „B2B Technologies Chemnitz“ den Negativpreis „Prellbock 2013“ verliehen. Dieser basiert auf Konsumenten-Vorschlägen, die eine fünfköpfige Jury gesammelt hat.

Lockpreise mit teurem Abo gekoppelt

Laut Verbraucherzentrale lockt der „Preisträger“ auf seinen diversen und wechselnden Internet-Verkaufsportalen wie www.melango.de mit sehr niedrigen Waren-Preisen, die oft 90 Prozent unter den üblichen Preisen liegen. Dass ein Kauf aber zu einem teuren Abo-Abschluss (240 Euro pro Jahr) führt und die Plattformen sich an Gewerbetreibende richten, sei aber nur völlig unzureichend kenntlich gemacht, kritisieren die Verbraucherschützer: „In der Folge erhielten die Verbraucher, die sich bei der Verbraucherzentrale Sachsen beschwerten, keine Zugangsdaten, sondern nur Zahlungsaufforderungen für den Jahresbeitrag. Zum Erwerb eines der begehrten günstigen Produkte kam es nicht.“

Auch in Forum des Unternehmens selbst gibt es erboste Kundeneinträge, in denen von „Abzocke“ die Rede ist. Zudem verweist die Anwaltskanzlei „Lachenmann“ auf Kundenbeschwerden gegen die Firma. (Nachtrag 19- März): Das Unternehmen „B2B Technologies Chemnitz“ äußerte sich bis heute (19.3.) nicht zu den Vorwürfen, reagierte auf unsere Anfrage nur mit einer Standard-E-Mail über seine Vertragsbedingungen.

Negativpreis prangert ausgehebelten Verbraucherschutz an

Die Verbraucherzentrale Sachsen will mit dem Negativpreis „Prellbock“ auf besonders gravierende Verstöße gegen Verbraucherschutzvorschriften aufmerksam machen. Der Preis“ symbolisiere ein häufiges Problem, „das viele sächsische Verbraucher bereits schmerzhaft erlebt haben: Immer wieder laufen sie bei Herstellern, Händlern, Banken und anderen Dienstleistern wie auf einen Prellbock auf, der alle Kritik von sich abprallen lässt“, so die Verbraucherzentrale. Bis Ende 2013 waren 112 Vorschläge bei der Verbraucherzentrale eingegangen – fast die Hälfte der Nominierungen bezog sich auf die Praktiken des Chemnitzer Internethändlers. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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