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Sächsische Wirtschaft stagniert – kleiner Aufschwung naht aber

Sehen ziemlich "Metropolis"-mäßig aus: Hochspannungs-Prüfanlagen von Highvolt Dresden. Fotos: Highvolt

Hochspannungs-Prüfanlagen von Highvolt Dresden. Fotos: Highvolt

Dresden, 15. Februar 2014: Die sächsische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr schwächer entwickelt als die deutsche und speziell auch die ostdeutsche Wirtschaft – nämlich überhaupt nicht. Das hat eine Analyse des Forschungsinstituts „ifo Dresden“ ermittelt. Schuld ist vor allem die schwächelnde Industrie: In Dresden zum Beispiel verlor diese 15 Prozent ihrer Umsätze.

1,8 % Plus für Sachsen erwartet

Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Ostdeutschland 2013 schon nur um magere 0,2 Prozent wuchs, waren es in Sachsen 0 Prozent. Für 2014 erwarten die Ifo-Forscher aber einen kleinen Aufschwung: 1,6 % BIP-Plus in Ostdeutschland, in Sachsen sollen es 1,8 Prozent sein – durch Impulse sowohl durch die Binnennachfrage wie auch aus dem Ausland.

Trotz schwacher Auftragslage mehr Jobs

Sachsen und Ostdeutschland haben nach Meinung der Forscher die Folgen des Juni-Hochwassers 2013 noch nicht überwinden können. Die positiven Impulse aus dem Wiederaufbau-Programm werden wohl erst in diesem Jahr voll wirksam. Obwohl die Auftragslage schwächelte, haben die meisten Unternehmen aber sogar neue Jobs geschaffen statt Personal aufzubauen (Sachsen: 0,5 Prozent mehr Beschäftigte). Dies dürfte wiederum die Binnennachfrage in diesem Jahr stärken.

Sächsische Großstädte für Investoren attraktiv

Jochaim Ragnitz. Abb.: ifo DD

Jochaim Ragnitz. Abb.: ifo DD

Besonders profitieren vom prognostizierten Aufschwung dürften wohl Dresden, Leipzig und Chemnitz: „Im Vergleich zum ostdeutschen Durchschnitt sind sächsische Großstädte anscheinend für Investoren besonders attraktiv“, schätzten die Ifo-Ökonomen ein.

Dresdner Industrieumsatz aber um 15 % geschrumpft

Sieht man sich speziell Dresden an, war allerdings der Einbruch der Industrieumsätze hier besonders spürbar: In den ersten neun Monaten 2013 setzte sie nur 3,9 Milliarden Euro um, also 15,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus Statistiken des Landes und der Stadt hervor, für die allerdings noch nicht das letzte Umsatzquartal 2013 ermittelt wurde. Aber auch hier verzichteten die Firmen größtenteils auf Entlassungen. Im Gegenteil: Die Zahl der Industriebeschäftigten legte um 2,1 Prozent auf 23.692 zu (nur Betrieb über 50 Mitarbeiter erhoben). Autor: Heiko Weckbrodt

Hinweis: Die Studie „Konjunkturprognose Ostdeutschland und Sachsen 2013/2014: Aufschwung verschoben“ von Robert Lehmann,s Joachim Ragnitz und Michael Weber kann hier gratis heruntergeladen werden.
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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