Gartner: Schlimmster Rückgang der PC-Geschichte, Talsohle ist aber erreicht
Stamford, 12. Januar 2013: Der Aufschwung der Tablettrechner (Tablets) und Computertelefone (Smartphones) nagt weiter am PC-Markt: Im vergangenen Jahr hat die Elektronikbranche weltweit nur noch rund 316 Millionen Personalcomputer verkauft, ein Zehntel weniger als im Vorjahr. Diese sei der schlimmste Rückgang in der PC-Geschichte, schätzten die Analysten des US-Marktforschungsunternehmens „Gartner“ aus Stamford ein.
In Schwellenländer kauft man sich zuerst ein Tablet oder Smartphone
Hatten im Privatkundenmarkt der westlichen Industrielände zunächst bereits die kleineren Notebooks und Netbooks die klassischen Schreibtisch-Rechner ersetzt, gelten dort Erst- und Neukäufe heute meist Tablets. Zum anderen kaufen sich Privatkunden in den sogenannten „aufstrebenden Märkten“, also zum Beispiel China, Indien oder Brasilien, gleich von vornherein zuerst eher Smartphones oder Tablets, erklären sich die Analysten diese starken Rückgänge im PC-Markt, unter denen Markenhersteller wie Asus (14 % weniger Verkäufe) stark litten, während das chinesische Unternehmen Lenevo (+ 23,7 %) sogar mehr PCs und Notebooks verkaufen konnten.
Weltweite PC-Verkäufe (Quelle: Gartner):
Company |
2013 Shipments |
2013 Market Share (%) |
2012 Shipments |
2012 Market Share (%) |
2013-2012 Growth (%) |
Lenovo |
53,272,522 |
16.9 |
52,187,653 |
14.9 |
2.1 |
HP |
51,252,229 |
16.2 |
56,505,757 |
16.1 |
-9.3 |
Dell |
36,788,285 |
11.6 |
37,611,247 |
10.7 |
-2.2 |
Acer Group |
25,689,496 |
8.1 |
35,745,401 |
10.2 |
-28.1 |
Asus |
20,030,837 |
6.3 |
24,339,951 |
6.9 |
-17.7 |
Others |
128,934,147 |
40.8 |
144,669,689 |
41.2 |
-10.9 |
Grand Total |
315,967,516 |
100.0 |
351,059,698 |
100.0 |
-10.0 |
Tablets können nicht alles: Gartner rechnet wieder mit PC-Aufschwung
Allerdings ist Gartner auch überzeugt, dass die Talsohle für den PC-Markt erreicht ist. Denn vor allem für Unternehmen und anspruchsvolle Anwender, die mehr Rechenkraft brauchen und andere Anforderungen als der Massenmarkt haben, werden jetzt wieder PC-Ersatzanschaffungen fällig. Davon dürfte indirekt übrigens wohl auch Intel profitieren: Der Halbleiter-Marktführer hatte zuletzt spürbar unter der Nachfrage-Schwäche für seine PC-Prozessoren gelitten und könnte von einer Neuanschaffungs-Welle Impulse erhalten. Zudem hat Intel inzwischen eine Reihe neuer Produkte außerhalb seines klassischen Prozessorgeschäfts in der Pipeline. Autor: Heiko Weckbrodt
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