Frauhofer Dresden will Risiko-Patienten fernüberwachen
Dresden/Dubai, 11. Januar 2013: Statt unnötig lange im Krankenhaus herumzulungern oder ständig zum Arzt rennen zu müssen, sollen Herzpatienten künftig kleine EKG-Rekorder am Leib tragen, die automatisch den Arzt alarmieren, wenn Probleme im Alltag auftauchen. Für ein solches System hat das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) Dresden nun laut eigenen Angaben die medizinische Zulassung bekommen. Die Forscher wollen ihren tragbaren Herzstrom-Überwacher Ende Januar auf der Medizinmesse „Arab Health“ in Dubai präsentieren.
Bewegungssensor erkennt auch, ob der Patient nur Treppen steigt
Das „SmartVital“ genannte Gerät kann man unter den Kleidern tragen, die Elektroden werden am Oberkörper befestigt. Der EKG-Rekorder ist laut Fraunhofer so klein, dass er bei Alltagsbeschäftigungen nicht stört. Registriert „SmartVital“ Herzrhythmusstörungen, Herzrasen oder andere Probleme, sendet er im Haus des Patienten per Bluetooth-Funk ein Signal an eine Basisstation, die wiederum den Hausarzt verständigt. Damit das Gerät nicht ständig sinnlos Alarm schlägt, wenn der Patient Treppen steigt und dabei das Herz in Fahrt kommt, ist es laut IPMS außerdem mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Der kann zum Beispiel erkennen, ob der Patient gerade liegt, rennt oder sitzt.
Perspektive: intelligente Überwachungs-T-Shirts
„SmartVital“ ist eine Komponente eines noch komplexeren Systems, das neben Elektrokardiogrammen (EKGs) auch Blutdruck, Gewicht und andere Werte in natürlichen Alltagssituationen überwachen soll. Perspektivisch wollen die Fraunhofer-Forscher diese Systeme gleich in „intelligente Textilien“ integrieren, so dass Patienten dann zum Beispiel nach einer OP beizeiten wieder nach Hause gehen können und nur ein spezielles T-Shirt zur Gesundheitsüberwachung tragen müssen. Autor: Heiko Weckbrodt
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