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Führungswechsel bei Globalfoundries

Sanjay Jha, Foto: Globalfoundries

Sanjay Jha, Foto: Globalfoundries

Sanjay Jha löst Ajit Manocha als Chef ab

Santa Clara, 7. Januar 2014: Der US-amerikanische Chip-Auftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF) hat einen neuen Chef, ist dabei den Indern aber treu geblieben: Der 50-jährige Elektronikingenieur und Motorola-Manager Sanjay K. Jha löst den bisherigen Chief Executive Officer (CEO) Ajit Manocha ab, wie der GF-Vorstand heute am Hauptsitz in Santa Clara in den USA mitteilte. Alter wie neuer Chef stammen aus Indien und hatten sich in der internationalen Halbleiterbranche einen Namen gemacht.

Jha soll für mehr Wachstum sorgen

„Unter Ajit Manochas Führung ist Globalfoundries zum zweitgrößten Chip-Auftragsfertiger der Welt geworden“, betonte GF-Vorstand Ibrahim Ajami. „Sanjay Jha … verfügt über eine beachtliche Erfolgsbilanz bei der kontinuierlichen Wertschöpfung von Unternehmen. Sein beruflicher Werdegang und seine Erfahrung als Foundry-Kunde werden dazu beitragen, Globalfoundries in eine gute Position für weiteres Wachstum zu bringen.“ Manocha werde das Unternehmen künftig weiter beraten.

GF unter Manocha zur zweitgrößten Chip-Foundry aufgerückt

Luftbild des Globalfoundries.Werks Dresden, Die Erweiterungen (Mitte und links hinten) sind bereits erkennbar. Abb.: GF

Luftbild des Globalfoundries-Werks Dresden, Abb.: GF

Seit 2009, als AMD seine Chipfabriken ausgründete, hat GF mit arabischer Kapitalhilfe ein enormes Wachstum erreicht: Das junge Unternehmen übernahm den Auftragsfertiger „Chartered“ und baute die ehemaligen AMD-Fabriken in Dresden und in Malta bei New York massiv aus. Offizielle Geschäftszahlen rückt GF zwar nicht heraus, laut externen Schätzungen kam der Auftragsfertiger im Jahr 2012 aber auf etwa 4,5 Milliarden Dollar Umsatz und überholte damit auch die taiwanesische Foundry UMC und liegt nun hinter TSMC auf dem zweiten Platz unter den weltweit größten Chip-Auftragsfertigern. Zu den Kunden gehören unter anderem die ehemalige Mutter AMD, der Funkchip-Spezialist Qualcomm und die französische STM. Unklar ist allerdings die Profitabilität des Unternehmens. Anzunehmen ist allerdings, dass es immer noch Verluste schreibt und weiter am arabischen Kapitaltropf hängt.

Auch Dresdner Fabrik soll gestärkt werden

Der neue Chef soll nun für weiteres Wachstum sorgen, den Ausbau der GF-Fabrik bei New York vorantreiben und die Chipwerke in Dresden und Singapur weiter stärken. Erst kürzlich hatte bereits der Dresdner GF-Chef Rutger Wijberg „einige Hundert Millionen Euro“ Neuinvestitionen in das sächsische Werk angekündigt, in dem derzeit rund 4000 Mitarbeiter tätig sind.

Jha wurde 1963 in Indien geboren, machte in Großbritannien seinen Doktor als Elektronikingenieur und war danach unter anderem bei Qualcomm und beim Handyhersteller Motorola Mobility – der von Google übernommen worden war – in verschiedenen Führungspositionen tätig. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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