Dresdner und Franzosen untersuchen radioaktive Bergbausümpfe
Limousin/Dresden, 18 Dezember 2013: Das radioaktive Element Uran, wie es insbesondere im Umfeld von Bergbauminen für die Atombomben- und Kernreaktorversorgung vorkommt, kann sich in sumpfigen Wiesen konzentrieren und von dort aus auch in die natürlichen Kreisläufe gelangen. Das haben Forscher des Helmholz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) zusammen mit französischen Kollegen ermittelt.
Laseranalyse von Uransumpf-Proben
Sie hatten dafür in einem speziellen Analyseverfahren gefrorene Proben aus einer sumpfigen Uranwiese aus der zentralfranzösischen Region Limousin, die durch Uranbergbau kontaminiert ist, mit Lasern beschossen, um radioaktive Stoffe zum Leuchten zu bringen. Dabei zeigte sich, dass sich das Bergbau-Uran keineswegs vollständig zu eher harmlosen, weil gebundenem Uranoxid (Uranit oder Pechblende genannt) bindet, sondern teilweise auch in die Biosphäre gelangen kann. Allerdings warnen die Wissenschaftler auch vor Panikmache: „Obwohl Uran radioaktiv ist, ist es für Mensch und Umwelt nicht zwangsläufig gefährlich“, erläuterte Dr. Gerhard Geipel, Biogeochemie-Leiter am HZDR. Entscheidend sei, in welchem Maße es sich in den Feuchtgebieten wirklich konzentriere.
Sachsens Minen jahrzehntelang Lieferant für sowjetische Atombomben
Dass die Franzosen ausgerechnet die HZDR-Experten für diese Untersuchungen herangezogen, hat gute Gründe: Die Uranspektroskopie hat lange Traditionen in Dresden, da die Sowjetunion jahrzehntelange Uran in Ostsachsen abgebaut hatte. Zudem war das Vorgängerinstitut des HZDR das zentrale Kernforschungszentrum der DDR.
Autor: Heiko Weckbrodt
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
1 Kommentare