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Schwarm umkreist Erde: Kippt unser Magnetschutzschild?

Die drei "Swarm"-Satelliten sollen Schwächen im Erdmagnetfeld ausmessen - hier eine künstlerische Darstellung. Visualisierung: ESA–P. Carril

Die drei „Swarm“-Satelliten sollen Schwächen im Erdmagnetfeld ausmessen – hier eine künstlerische Darstellung. Visualisierung: ESA–P. Carril

Erdorbit/Plessezk, 24. November 2013: Ein Schwarm aus drei Rüsselschwein-ähnlichen Satelliten sind vom nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk an der Spitze einer Rockot-Rakete gestartet und nähern sich derzeit ihrer Erdumlaufbahn. Dort will die europäische Raumfahrtbehörde den Schwarm in den kommenden vier Jahren nutzen, um Schwächen im kosmischen Schutzschild der Erde auszumachen. Denn viele Geophysiker gehen davon aus, dass das Erdmagnetfeld dabei ist, sich umzupolarisieren.

Kosmische Rüsselschweine sollen Umpol-Gefahr ausmessen

Durch diese Umkehrung des magnetischen Nord- und Südpols – die in der Erdgeschichte schon mehrmals vonstatten ging – könnte unser Schutzschild gegen tödliche Strahlung aus dem All an manchen Stellen zu schwach werden. Im schlimmsten Fall könnte dies Satelliten zum Absturz bringen, Handy-Netze lahmlegen, Elektronik zerstören und auch die Krebsgefahr für die Menschheit erhöhen.

Video vom Start (ESA):

 

Keine Panik: Prozess dauert Tausende Jahre

Aber bevor nun alle anfangen, panisch Bunker zu bauen, die gute Nachricht: Die vermutete Umpolung dürfte sich über mehrere Tausend Jahre hinstrecken. Allerdings könnten gewisse Schildschwächen bereits in überschaubaren Zeiträumen spürbar werden. Erste Feldschwächen hatten bereits Weltraummissionen in den 1980er Jahren gemessen. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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