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Cryteks startet Gratis-Egoshooter „Warface“ als Browserspiel

In "Warface" gilt es, im Team feindliche Söldner in Krisengebieten aufzuspüren. Abb.: Crytek

In „Warface“ gilt es, im Team feindliche Söldner in Krisengebieten aufzuspüren. Abb.: Crytek

Grafik und Tempo eindrucksvoll

Internet, 22. Oktober 2013: Die deutsch-türkische Spieleschmiede Crytek („Crysis“) hat ihre Ankündigung wahr gemacht und einen – in der Basisversion – kostenlosen Egoshooter als Internetspiel gestartet. „Warface“ ist zwar noch in der offenen Beta-Phase, funktioniert aber schon recht stabil – und demonstriert eindrucksvoll, was Browser-Spiele inzwischen technologisch draufhaben: Es basiert auf einer Version der „Cry-Engine“, mit der auch „Crysis“ produziert wurde und ist in Grafik, Optik und Tempo kaum von einem normal installierten Vollpreisspiel zu unterscheiden.

Nur mit Netzkameraden spielbar

Anders als „Crysis“ kann „Warface“ nur gemeinsam oder gegen andere Spiele im Internet gezockt werden, eine Einzelspieler-Kampagne gibt es nicht. Insofern gibt es an Story nicht viel zu erzählen: Man landet gemeinsam mit Kameraden aus dem Netz per Hubschrauber in diversen Krisengebieten und muss die ohnehin schon sehr fachgerecht zerstörten Städtchen von gegnerischen Söldnern säubern, sprich: Mit Sturmgewehr, Panzerfaust, Granaten oder Scharfschützenwaffe drauflosballern, allerdings dabei die Gruppen-Taktik im Auge behalten. Und um dies gleich zu sagen: Nanosuits gibt’s hier nicht, also auch keine Unsichtbar-Schleich-Missionen.

Werbevideo (Crytek):

Vorneweg wird immerhin eine kleine Einzelspieler-Trainingsmission angeboten, in der Newbies in Bewegung und Waffen eingewiesen werden – wobei sich Tastenbelegung und Bedientechnik ohnehin an die Standards im Genre halten.

Basisversion kostenlos, neue Knarren gegen Aufpreis

Um einzusteigen, muss man sich zunächst ein (kostenloses) Spielkonto bei „GFACE“ anlegen, beim ersten Start werden dann ein Plugin und offensichtlich Spieledateien heruntergeladen, was bei einer schnellen Leitung in Summe etwa eine Viertelstunde dauert. Bei späteren Anmeldungen startet „Warface“ dann recht rasch. Zocken kann man – zumindest derzeit – ohne Einschränkungen kostenlos. Allerdings kann man sich Ausrüstungen und Waffen zukaufen. Darauf wird später wahrscheinlich Cryteks Geschäftsmodell aufbauen. Ob sich so die zweifellos aufwendige Entwicklung refinanzieren lässt, wird man sehen. Bei Microsofts „Age of Empires Online“ hatte das zuletzt nicht geklappt – aber man soll ja nicht rumunken.

Nach der Mission ist vor der Mission: Temporär zusammengestellte Teams durchkämmen halbzerstörte Städte. Abb.: BSF

Nach der Mission ist vor der Mission: Temporär zusammengestellte Teams durchkämmen halbzerstörte Städte. Abb.: BSF

Fazit:

Wer dachte, Browserspiele bieten nur Pixelbrei für Gelegenheitsspieler oder allenfalls rundenbasierte Strategie, dem beweist Crytek hier etwas anderes: „Warface“ bietet zwar keine Highend-Grafik, ist aber nahe dran, und bietet temporeiche Live-Action, die man bis vor kurzem für Spiele, die über Firefox, Internet Explorer & Co. laufen, noch für unmöglich gehalten hat. Cryteks neues Spiel macht jedenfalls ordentlich was her. Allerdings ist man wirklich darauf angewiesen, schnell Koop- oder Wettbewerbs-Partner in der Netzlobby zu finden, was aber tagsüber kaum ein Problem zu sein scheint. Man darf gespannt sein, ob dieses Crytek-Experiment nicht nur spielerisch, sondern auch wirtschaftlich langfristig funktioniert. Heiko Weckbrodt

Warface“ (Crytek), Gratis-Egoshooter als Browserspiel, USK 16
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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