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Planck-Forscher entdecken ewig junge Hefe

Die Verjünguns-Hefe bei der Zellteilung. Foto: MPI-CBG, Dresden

Die Verjünguns-Hefe bei der Zellteilung. Foto: MPI-CBG, Dresden

Organischer Stein der Weisen könnte auch menschliche Alterung bremsen

Dresden, 12. September 2013: Dresdner Genetiker haben möglicherweise eine Art organischen „Stein der Weisen“ gefunden – oder zumindest die „Schatzkarte“ dorthin, der die Alterungsprozesse von Menschen deutlich verlangsamen könnte: Forscher des „Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ haben nämlich laut eigenen Angaben eine Hefe entdeckt, die sich bei der Zellteilung verjüngt: Während sich normale Zellen – wie etwa beim Menschen – nicht ganz symmetrisch teilen und immer einer der beiden Tochterzellen abgegammeltes Erbgut mitgeben, schafft es die Superhefe, beschädigtes Erbgut gleichmäßig aufzuteilen und so letztlich verjüngte Tochterzellen zu erzeugen.

Forscherin überzeugt: Prozess auf Menschen übertragbar

„Stellen sie sich eine Zelle mit vielleicht zehn Gen-Defekten vor“, erklärte Iva Tolic-Nørrelykke von der Planck-Forschergruppe. „Wenn die sich bei dieser Hefe teilt, hat jede der Tochterzellen nur noch fünf Gendefekte – und so fort.“ Weniger degenerierter Gen-Müll in der Zelle heißt aber nichts anderes als dass sie jünger geworden ist.

Senioren mit der sanften Haut von Teenies?

Zwar will Tolic-Nørrelykke keine überzogenen Hoffnungen auf einen Jungbrunnen für Menschen wecken. Aber sie ist überzeugt, dass sich die Ergebnisse letztlich auf menschliche Zellen übertragen lassen. Vielleicht nur auf einige Zellen, wie etwa Hautzellen – aber auch eine Genkur, die 40-Jährige die Haut von Teenagern bewahrt, wäre sicher ein großer Knaller.

Freilich werde es mindestens zehn Jahre dauern, die molekularen Prozesse der neuen Hefezelle vollständig zu entschlüsseln, betonte die Forscherin, praktische Anwendungen für Menschen werden noch etwas länger dauern. „Menschen werden immer altern“, sagte Nørrelykke. „Aber vielleicht schaffen wir es mit diesen Entdeckungen, diese Alterung zu verringern beziehungsweise zu verlangsamen.“ Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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