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Nach Abhörskandalen: Deutsche sehen Datensammelei von Firmen kritischer

Das Rechenzentrum der TU Dresden. Abb.: ZIH

Abb.: ZIH

Bonn, 26. August 2013: Die Deutschen beurteilen nach den jüngsten Skandalen um das Überwachungsprogramm „Prism“ des US-Geheimdienstes NSA auch die Datensammelwut von Unternehmen im Internet zunehmend kritischer. Das geht aus Umfragen des „Instituts für Demoskopie Allensbach“ im Auftrag der Telekom-Tochter „T-Systems hervor.

„Enthüllungen haben Haltung der Bevölkerung negativ beeinflusst“

„Speziell zu Big Data gab es eine Befragung im August und zu Beginn der Ausspähskandale“, erklärte T-Systems. „Der Vergleich belegt, dass die Enthüllungen der letzten Wochen die Haltung der Bevölkerung stark negativ beeinflusst haben.“

Wenig Anklang für Datenhungrige Pharmafirmen

Zwar hat sich eine große Mehrheit von 75 Prozent zuletzt dafür ausgesprochen, dass „staatliche Stellen Telefon- und Internetdaten auswerten, um Straftaten aufzuklären“. Im Juni waren es immerhin noch 78 Prozent. Insbesondere privatwirtschaftliche Datensammeleien sahen die Befragten allerdings skeptischer: Etwa die Hälfte lehnte es zum Beispiel ab, dass Pharmaunternehmen Diskussionsforen im Netz nutzen, um „unbekannte Nebenwirkungen“ ihrer Medikamente auswerten. Noch im Juni gab es dafür eine knappe Mehrheit von 57 Prozent. Auf die Frage, ob Unternehmen Beiträge in Internetforen nutzen dürfen, um die eigenen Produkte zu verbessern, drehte sich die Stimmung komplett: Im August waren 57 Prozent der Befragten dagegen, im Juni gab es noch 51 Prozent Zustimmung.

Steht hingegen der Nutzen der Verbraucher und nicht der Wirtschaft im Mittelpunkt, stehen die Deutschen Datenkollektionen aufgeschlossener gegenüber. So befürworteten im August 64 Prozent der Befragten Datensammlungen, wenn der Staat dadurch etwa den Bedarf an Kindergärten besser planen kann – im Juni waren es allerdings noch 74 Prozent. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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