Als Mix aus Adventure und Wimmelbild-Spiel kommt das Detektiv-Abenteuer „Red Johnsons Chronicles“ daher. Darin beauftragt die überlastete Polizei von Metropolis den jungen Privatschnüffler Johnson, einen Mordfall ohne Leiche aufzuklären. Einziger Anhaltspunkt: Ein Anruf in der Notzentrale über eine Schießerei an einer Innenstadtbrücke.
Vorbild „Film noir“
Stilistisch orientiert sich „Red Johnson“ an den „Film noir“-Krimis der 1940ern – was sich auch in einem hübschen Vorspann niederschlägt -, setzt uns allerdings eines lebensgegerbten Knautschgesichts à la Humphrey Bogart einen modisch durchgestylten Jungermittler vor die Nase, mit dem wir nun Tatorte untersuchen, Zeugen befragen, Fingerabdrücke nehmen – der übliche Polizei-Ermittlungskram eben.
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Aufklären nach Liste
Vorstellen sollte man sich dies allerdings nicht als grafisch und erzählerisch durchgängige Geschichte wie in einem klassischen Adventure, sondern eher als Spiele-Episoden mit Zwischenvideos und Comics und gelegentlichen Pseudo-Action-Einlagen, die man wie nach Liste abarbeiten muss: Die Reihenfolge ist leicht variabel, es gibt aber keine mehrdimensionalen Lösungswege. Etwas ärgerlich ist die teils umständliche Steuerung, die manche Rätsel künstlich erschweren. Anbieter „Peter Games“ will daraus im Übrigen wohl eine ganze Reihe kreieren, hat es doch gleich noch mit „One against all“ einen zweiten „Red Johnson“-Krimi hinterhergeschossen.
Fazit
Man merkt dem Spiel das eher niedrige Budget an, optisch wie konzeptionell. Allerdings beschränkt sich „Red Johnson“ nicht nur auf eine Abfolge von Befragungen und Beobachtungen, wie manche Billig-Adventures, sondern kombiniert dies mit Logikrätseln, Analysen und Vergleichen. Kurz: für einen Preis von zehn Euro ganz okay. Heiko Weckbrodt
„Red Johnsons Chronicles“ und „One against all“ (Lexis Numérique/Peter Games), Detektiv-Adventure/-Wimmelbild, zehn Euro, USK 12Ihre Unterstützung für Oiger.de!
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