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Zumtobel übernimmt Dresdner Organikleuchten-Firma LEDON

Das in Dresden entwickelte OLED-Modul LUREON REP ist laut Firmenangaben das derzeit weltweit leistungsstärkste OLED-Lichtmodul für die professionelle Beleuchtung. Foto: Tridonic

Das in Dresden entwickelte OLED-Modul LUREON REP ist laut Firmenangaben das derzeit weltweit leistungsstärkste OLED-Lichtmodul für die professionelle Beleuchtung. Foto: Tridonic

Österreicher wollen investiert ins OLED-Geschäft

Dresden/Wien, 18. Juli 2013: Der österreichische Leuchtenhersteller will in die Zukunftstechnologie „Organische Leuchtdioden“ (OLEDs) investieren und hat deshalb nun die Dresdner Fraunhofer-Ausgründung „LEDON OLED Lighting“ übernommen. Das Dresdner Unternehmen, das auf die Entwicklung einbaubereiter OLED-Lichtmodule spezialisiert ist, firmiert künftig unter der Zumtobel-Marke „Tridonic“ als „Tridonic Dresden“.

Zumtobel hat nach eigenen Angaben alle elf Mitarbeiter der jungen Firma übernommen, die Leitung bleibe bei den bisherigen Geschäftsführern Jörg Amelung und Patrik Danz. Sitz des Unternehmens ist der Technopark Dresden-Nord. „Für unsere Arbeit ändert sich durch die Übernahme erst mal nichts“, betonte Standortsprecherin Corinna Löffler.

Fraunhofer-Ausgründung kümmert sich um OLED-Tuning

Mitarbeiter des Dresdner Photonikinstituts IPMS der Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) hatten „LEDON“ Ende 2009 als Joint Venture (gemeinsame Gesellschaft) gegründet, an der Zumtobel bereits 51 Prozent der Anteile hielt, den Rest die FHG. Das Unternehmen führte ein Forschungsprojekt des IPMS weiter, in dem es nicht um die OLED-Herstellung – diese Entwicklungsaktivitäten hat das IPMS inzwischen als Comedd Dresden ausgegliedert – ging, sondern deren Weiterverarbeitung zu Modulen, die von Leuchtenherstellern unmittelbar verbaut werden können. Vereinfacht gesagt, kümmern sich die LEDON-Mitarbeiter um das „Tuning“ der organischen Flächenleuchter, um deren Energieeffizienz, Elektronik, Farbkalibrierung und Ansteuerung.

Erste flexible OLED-Leuchten „2014 oder 2015“

Ihre OLED-Paneele kaufen die Dresdner international zu. Derzeit sind dies vor allem starre Organikleuchten auf Glasträgern, die teils bereits in marktreifen Leuchten von Drittherstellern – darunter von der sächsischen Firma IDL aus Limbach-Oberfrohna – eingebaut werden. An Prototypen flexibler OLEDs arbeiten die Dresdner derzeit noch, erste Muster sind laut Löffler 2014 oder 2015 zu erwarten.

Vor allem aus dem Profi- und Designerleuchten-Markt gebe es derzeit einige Nachfrage für die noch junge Leuchtentechnologie, sagte die Standortsprecherin. In naher Zukunft sei aber auch der Einsatz für Büroleuchten zu erwarten. „Gegenüber herkömmlichen Lösungen haben OLED-Leuchten eine Reihe von Vorteilen“, betonte sie. „Sie sind flach, brauchen keine Reflektoren oder Diffusionsschalen, man kann direkt in sie hineinsehen, ohne geblendet zu werden. Und in Zukunft werden sich durch die flexiblen OLEDs auch ganz neue Leuchtenformen realisieren lassen.“ Allerdings sind OLED-Leuchten derzeit noch recht teuer – solche Lampen kosten oft noch mehrere Tausend Euro pro Stück. Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Der Organikelektronik-Wachstumskern Dresden

OLED-Rekord bei LEDON

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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