Zu hohe Kosten und geringe Ausbeute im Vergleich zu LEDs
Cambridge, 31. Mai 2013: Das US-Marktforschungsunternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge hat vor allzu optimistischen Hoffnungen auf die noch jungen „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) gewarnt. Laut einer Analyse der Experten wird der OLED-Einsatz für Leuchtzwecke auch in zehn Jahren noch ein vergleichsweise winziges Marktsegment bleiben – vor allem wegen der hohen Kosten, niedrigen Ausbeute und Lebensdauer der OLEDs. IDTechEx prognostiziert für OLED-Leuchten im Jahr 2023 ein globales Marktvolumen von etwa 1,3 Milliarden Dollar (ca. eine Milliarde Euro) – das wird zu diesem Zeitpunkt etwa 1,3 Prozent des LED-Leuchtenmarktes entsprechen.
Innovationen à la Apple-Schub erforderlich
Demnach werde die OLED-Technologie noch lange in ihrem „embryonalen Stadium“ verharren, wenn es nicht zu Innovationen und neuen Anwendungsszenarien komme ähnlich den Schüben, die Apple seinerzeit mit dem iPhone für den Handy-Markt ausgelöst hatte. Von der Display-Industrie, die derzeit recht hohe Summen in OLED.-Bildschirmtechnologien investiert, seien zwar stützende Impulse zu erwarten – diese werden laut „IDTechEx“ aber nicht ausreichen, um organischen Leuchten zum Durchbruch zu verhelfen.
Billigere und flexible Kapselschichten gefragt
Ein Hauptproblem der OLEDs sind ihre exorbitant hohen Herstellungskosten, die – berechnet nach Dollar pro Einheit Lichtausbeute – derzeit 60 bis 100 Mal höher liegen als bei klassischen, nichtorganischen LEDs. Dies liege unter anderem an den noch teuren Kernsubstraten und der aufwändigen Glasverkapselung der empfindlichen Organikmoleküle, so die Analysten. Gerade aber die derzeit verwendete Glasverkapselung macht aber einen wichtigen Vorteil organischer Leuchten – deren Flexibilität – wieder zunichte. Insofern sei die Entwicklung dünner, preisgünstiger und dehnbarer Barriereschichten dringend erforderlich.
Fraunhofer-Video über OLED-Leuchten:
OLED-Lampen bleiben sündhaft teuer
OLEDs werden derzeit vor allem – in noch geringen Volumina – für Bildschirme hochpreisiger Computertelefone, teils auch für Audioradio- und Kamera-Displays und punktuell auch in OLED-Fernsehern verbaut. Auch OLED-Lampen sind inzwischen prinzipiell erhältlich, so hat der Dresdner Samsung- und LG-Zulieferer „Novaled“ eine solche Designer-Leuchten-Reihe im Angebot. Diese kosten aber mehrere Tausend Euro pro Stück. Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
Dresdner Fraunhofer-Institut testet Rolle-zu-Rolle-Produktion von OLEDs
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