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Novaled: Markt für organische Bildschirme brummt

Wirkt für viele wie Sonnenlicht: eine OLED-Leuchte. Abb.: Novaled

OLED-Leuchte. Abb.: Novaled

Dresdner rechnen nicht mit Rückzug von Samsung und LG

Dresden, 27. Mai 2013: Der Markt für „Organische Leuchtdioden“ (OLEDs) brummt und das Interesse führender Elektronikkonzerne in Fernost am Einsatz dieser Zukunftstechnologie für den Bau ultradünner und stromgenügsamer Fernseher ist groß. Das hat Anke Lemke, Sprecherin des Dresdner OLED-Technologieunternehmens „Novaled“ eingeschätzt. Sie relativierte damit eine Analyse des US-Wirtschaftsportals „Bloomberg.com“, laut der Branchengrößen wie Samsung und LG in Südkorea ihr OLED-TV-Engagement zurückzufahren gedenken. „Die Nachfrage vor allem von asiatischer Seite an unseren OLED-Materialien und -Technologien ist sehr groß“, betonte Lemke.

Gebogene OLED-Fernseher nach Kino-Leinwand-Vorbild

Während der jüngsten internationalen Bildschirm-Fachmesse „SID Week“ im kanadischen Vancouver hatten Vertreter von Samsung und LG betont, am Ausbau des OLED-Bildschirmgeschäfts festhalten zu wollen. Sie stellten unter anderem neue organische TV-Geräte wie einen nur vier Millimeter dünnen und ähnlich wie eine Kinoleinwand konkav gebogenen OLED-Fernseher vor. „Solche coolen Bauformen sind nur mit OLEDs möglich“, sagte Lemke. Neben den Platzhirschen Samsung und LG zeigen inzwischen auch Sony, Panasonic und Apple zunehmendes Interesse, OLED-Bildschirme in ihre Endprodukte einzubauen.

Südkoreaner haben indes Ausbeute-Probleme

Allerdings kämpfen die Südkoreaner immer noch mit Ausbeute-Problemen. Wahrscheinlich werden daher erst 2014 OLED-Fernseher in größeren Stückzahlen auf dem Markt kommen, schätzte Lemke ein.

Die TU-Ausgründung „Novaled“ gehört zu den Schlüsselzulieferern für solche organischen Bildschirme. Das Unternehmen wächst seit Jahren stark und hat auch im vergangenen Jahr seinen Umsatz steigern können. Die Vorteile der OLEDs liegen unter anderem in der sehr dünnen Bauweise, dem niedrigen Energieverbrauch und der Möglichkeit, halbtransparente und biegsame Displays – wie sie unter anderem für in Auto-Windschutzscheiben eingebaute OLED-Navigationszentralen von Interesse sind. Allerdings sind OLEDs noch recht teuer und die Herstellung großer Paneele ist technologisch noch sehr aufwändig. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: News, Wirtschaft

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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.

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