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Gelddruckerei G & D bietet „abhörsicheres Smartphone“ an – aber nur für Behörden

Das Highsec-Smartphone von Giesecke & Devrient. Foto: G & D

Das Highsec-Smartphone von Giesecke & Devrient. Foto: G & D

München, 15. Mai 2013: Der Münchner Bezahltechnologie-Konzern „Giesecke & Devrient“ (G & D) steigt in den Computertelefon-Markt ein und bietet nun ein – nach eigenen Angaben – „abhörsichere Smartphones“ an. Dabei handelt es sich um Standard-Smartphones mit einem modifizierten Android-Betriebsystem, einer gesicherten Micro-SD-Einsteckkarte und einem speziellen Miniprogramm (App) namens „Highsec Phone“. Der Konzern verkauft sein Highsec-Phone allerdings nur an Regierungen und Behörden.

„Mit der Technologie von G&D können die Nutzer darauf vertrauen, dass ihre Telefongespräche und Textnachrichten vertraulich bleiben“, versicherte Hans Wolfgang Kunz, der bei Giesecke & Devrient die Sparte für Regierungslösungen leitet. Das Highsec-Phone garantiere sicher verschlüsselte Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Verbindungen in der Sprachtelefonie wie auch bei Textnachrichten.

Standard-Telefon wird mit App und Schlüsselkarte gesichert

In der Praxis sieht das so aus: Der Agent XY hat zum Beispiel ein Samsung Galaxy S3, startet dort die Highsec-Phone-App und weist sich mit einem PIN-Code aus. Der schaltet eine gesicherte Micro-SD-Karte nach dem „Common Criteria EAL 5+“-Standard mit Code-Schlüsseln frei. Bei einem Telefonat zu einem anderen Highsec-Telefon müssen sich beide Teilnehmer über den Server ihrer Behörde zunächst authentifizieren, erst dann wird eine abhörsichere End-zu-End-Verbindung aufgebaut. Das Telefonat selbst wird nicht über das Sprachnetz, sondern über eine verschlüsselte Internettelefonie-Verbindung (Voice over IP).

„Giesecke & Devrient“ war ursprünglich eine Banknoten-Druckerei, weitere dann aber seine Geschäftsfelder auch auf elektronische Reisepässe und andere Sicherheitsdokumente aus. Das Unternehmen betreibt unter anderem in Königstein in der Sächsischen Schweiz eine Geldpapier-Fabrik. G & D hat weltweit rund 11.200 Mitarbeiter und realisierte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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