News, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Jeder dritte Werktätige ist Heimarbeiter

Foto: Bitkom

Foto: Bitkom

Berlin, 16. April 2013: Wie schon zu Beginn der Industrialisierung vor etwa 250 Jahren spielt Heimarbeit in Deutschland wieder eine wachsende Rolle. Allerdings sind die Heimarbeiter on heute keine Körbeflechter oder Schnitzer, sondern oft High-Tech-Arbeiter oder Dienstleister. Jeder dritte deutsche Berufstätige arbeitet mittlerweile regelmäßig zu Hause – 21 Prozent tun dies sogar täglich. Das geht aus einer Studie „Arbeiten in der digitalen Welt“ hervor, die der Hightech-Branchenverband „Bitkom“ heute in Berlin vorgestellt hat. Die Analyse stützt sich vor allem auf zwei Umfragen unter 505 Werktätigen und Personalverantwortlichen in 654 Unternehmen.

Bitkom-Präsident: „Feste Arbeitszeiten nicht mehr zeitgemäß“

„Feste Arbeitszeiten und ortsgebundene Arbeitsplätze sind dank neuer Technologien für viele Büro-Jobs nicht mehr zeitgemäß“, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Eine gesetzliche „Antistress-Verordnung“ lehne der Verband ab. „Das umfangreiche deutsche Arbeitsrecht reicht aus, um die Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt zu regeln“, meint Kempf.

Er verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Studienergebnisse. Demnach betonten rund 80 Prozent der Befragten, durch Heimarbeit („Home Office“) ließen sich Arbeit und Familie besser miteinander verbinden. Auch die Personalchefs in den Unternehmen sehen Heimarbeit inzwischen mehrheitlich als positiven Trend an.

Kehrseite ist „ständiger Standby-Modus“

Allerdings befürchten immerhin 55 Prozent der Arbeitnehmer auch, dass sich durch Heimarbeit und ständige Erreichbarkeit für die Firma Beruf und Privatleben zu sehr vermischen. „Viele Berufstätige leiden unter Stress, wenn sie sich in einem dauernden Standby-Modus befinden“, räumte Kempf ein. Er appellierte an die Arbeitgeber, klare Vereinbarungen mit den Beschäftigten abzuschließen, wer wann per Handy oder E-Mail erreichbar sein muss – und wann nicht. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar