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Datenschutzprobleme: Dresden führt elektronische Kita-Vergabe ein – als Vorbote hagelt es Absagen

Junge Leser mögen eBücher und Apps. Foto: Stiftung Lesen

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Dresden, 10. April 2013: Ab dem 1. Juli will Dresden die Platzvergabe für die rund 50.000 Plätze in kommunalen und freien Kindergärten, Krippen, Horten und bei Tagesmüttern auf ein internet-gestütztes System „E-Kita“ umstellen. Das kündigte die Dresdner Eigenbetriebs-Leiterin Sabine Bibas heute an. Die Stadt will damit Mehrfach-Anmeldungen eindämmen, die raren Kita-Plätze besser auslasten und Kosten sparen. Allerdings kämpft die Stadt mit Datenschutz- und -migrationsproblemen.

So werden Hunderte, wahrscheinlich sogar Tausende Dresdner Familien, die in Wartelisten der freien Kitas stehen, als erste Vorboten von „E-Kita“ in diesem Monat auf einen Schlag Absagen erhalten. Denn wie sich herausgestellt hat, dürfen aus Datenschutzgründen alte „analoge“ Wartelisten mit Platzwünschen von Eltern in freien Kitas nicht einfach digitalisiert und in die kommunalen Rechner eingespeist werden. Daher hat der Kita-Eigenbetrieb nun die freien Kita-Betreibervereine aufgefordert, ihre alten Listen mit Platzwünschen von Eltern bis zum 30. April abzuarbeiten und definitive Zu- oder Absagen an die wartenden Eltern zu verschicken.

Die betroffenen Eltern können sie in einer Übergangsphase schriftlich beim Kita-Eigenbetrieb erneut anmelden, der daraus manuell eine neue Start-Warteliste für „E-Kita“ bastelt. Ab 1. Juli 2013 wird dann das neue System scharfgeschaltet, ab dann sollen die Eltern ihre Kita-Wünsche per Internet melden.

Das neue elektronische Vergabe-System wird von der Hamburger „Steria Mummert Consulting AG“ geliefert, die bereits ähnliche Systeme in Ulm und Berlin installiert hat. Die Stadt kalkuliert mit 800.000 Euro Anschaffungs- und Einführungskosten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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