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Fördervermittler „VDI/VDE-IT“ öffnet in Dresden Transferstelle

Abb.: VDI-VDE-IT

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Dresden, 7. April 2013: Weil die Bedeutung der Technologiestandorte Dresden beziehungsweise Sachsen gewachsen ist, eröffnet die Forschungsfördergesellschaft „VDI/VDE Innovation + Technik GmbH“ (VDI/VDE-IT) am Montag an der Dresdner Kramergasse eine neue, größere Geschäftsstelle. Die Tochter des „Vereins Deutsche Ingenieure“ (VDI) und des Elektronikverbandes VDE will hier zehn bis zwölf Ingenieure und andere Spezialisten damit beschäftigen, Bundesfördergelder an kleine Firmen und Mittelständler zu verteilen, innovationsfreudige Unternehmen mit Forschungsinstituten zu „verkuppeln“ und neue Märkte zu analysieren. Bisher war die Firma hier nur mit einem kleinen Büro vertreten.

Sachsen und Thüringen mischen in Hightech-Programmen immer öfter mit

Werner Wilke. Foto. Abb.: VDI-VDE-IT

Werner Wilke. Foto. Abb.: VDI-VDE-IT

„Der Raum Dresden ist ein ganz großer Player geworden, einer der wichtigsten Elektronikstandorte und der größte Fraunhofer-Standort in Deutschland“, begründete Geschäftsführer Werner Wilke die Ansiedlung. „Spitzenreiter in Hochtechnologie-Förderprogrammen des Bundes waren früher traditionell immer Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg. Inzwischen sind da Sachsen und Thüringen sehr präsent geworden.“

Technikaffine Verwaltung

Wilke führt dies auch auf die Technologie-Affinität der kommunalen und Landesverwaltungen in Sachsen zurück: „Ich halte es für eine ganz große Stärke der Sachsen, dass hier in den Behörden viele Ingenieure, viele Menschen mit Technikverständnis sitzen.“ Neben der Konzentration von Landesbehörden, Hightech-Firmen und Instituten habe aber auch die urbane Attraktivität Dresden den Ausschlag für die Standortwahl gegeben.

Energietechnik-Cluster im Werden

Der Forschungs-Projektträger hat sein Quartier am Dresdner Altmarkt aufgeschlagen. Foto. Abb.: VDI-VDE-IT

Der Forschungs-Projektträger hat sein Quartier am Dresdner Altmarkt aufgeschlagen. Foto. Abb.: VDI-VDE-IT

Zudem sieht das Unternehmen – das sich selbst als neutraler Mittler zwischen dem Bund und anderen Fördermittelgebern und Mittelstand versteht – zunehmend Synergieeffekte im Freistaat reifen: Exzellenzforschungsprojekte wie „Cool Silicon“ oder das neue TU-Zentrum für fortgeschrittene Elektronik gehören dazu, ebenso wie privatwirtschaftliche Innovationen wie die neue 300-Millimeter-Fabrik für Leistungshalbleiter, die Infineon derzeit in Dresden hochfährt, die Automobilwerke in Leipzig, der Maschinenbau in Chemnitz, die neuartigen Energiespeicher, an denen Dresdner und Kamenzer Ingenieure tüfteln und dergleichen mehr. Gerade mit Blick auf die vom Bund ausgerufene Energiewende könne sich all dies zu einem Energietechnik-Cluster von deutschlandweiter Ausstrahlung vernetzen, glauben die Transferexperten – und wo solche Themen bearbeitet werden, da sitzen auch die Förderportemonnaies locker. „Und da wollen wir natürlich nahe an den entscheidenden Kunden sitzen“, betonte Wilke.

Die VDI/VDE-IT wurde 1978 von den Branchenverbänden VDI und VDE gegründet, um dem deutschen Mittelstand über Innovationsumbrüche hinwegzuhelfen. Hauptsitz der Gesellschaft ist in Berlin. Das Unternehmen beschäftigt rund 220 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 21 Millionen Euro. Ihre Einnahmen generiert sie über Honorare der Fördermittelgeber – in der Regel also das Bundesforschungsministerium. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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