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Bosch macht Solarsparte dicht

Vor dem aus: Solarzellenfertigung bei Bosch Solar Energy. Foto: Bosch

Vor dem aus: Solarzellenfertigung bei Bosch Solar Energy. Foto: Bosch

Stuttgart/Arnstadt, 22. März 2013: Der Technologiekonzern Bosch schließt seine Solarsparte. Damit zieht das Unternehmen die Konsequenzen vor allem aus dem Preisdruck der chinesischen Konkurrenz: „Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Senkung der Herstellkosten im vergangenen Jahr konnten wir den Preisverfall von bis zu 40 Prozent nicht kompensieren“, erklärte Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG am Freitag. Bosch habe an der Photovoltaik im vergangenen Jahr rund eine Milliarde Euro Verlust gemacht.

Konzern will Standorte Anfang 2014 verkaufen

Die Konzernspitze plant nun, die Fertigung von Ingots (Siliziumrohlingen), Wafern, Zellen und Modulen in der Silizium-Kristallintechnik Anfang 2014 zu beenden und die Kapazitäten „zeitnah“ zu verkaufen. Die Solar CISTech GmbH in Brandenburg/Havel werde zunächst als Entwicklungszentrum für die Dünnschichttechnologie weitergeführt, über deren Schicksal werde man später entscheiden. Von dem Schritt sind insgesamt rund 3000 Mitarbeiter weltweit betroffen.

Solarkrise von Deutschen auch hausgemacht

Die Krise der deutschen Photovoltaik hat bereits zahlreiche Unternehmen in der Bundesrepublik ins Aus befördert oder in schwere Probleme gestürzt und dadurch zahlreiche Arbeitsplätze vernichtet. Angeschlagen wurden beispielsweise Q-Cells in Bitterfeld, Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal, Solarwatt und Sunstrom in Dresden, Sunfilm Großröhrsdorf und Signet Solar in Mochau.

Die deutsche Solarbranche galt noch vor einigen Jahren als weltweit führend. Viele Unternehmen versäumten es aber, in guten Jahren ausreichend in technologische Verbesserungen zu investieren und zu größeren, wettbewerbsfähigeren Einheiten zu wachsen. Als die Solarsubventionen in den Bundesrepublik limitiert wurden und fast zeitgleich die Chinesen große Solar-Massenfabriken in Betrieb setzten, verloren die Deutschen massiv Umsätze und Weltmarktanteile. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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