Berlin, 11. März 2013: Für kurze zwei Jahre etwa galten sie als Hoffnungsträger der Computerindustrie, doch jetzt versinken sie bereits wieder in der Bedeutungslosigkeit: Netbooks, jene abgespeckten und besonders leichten kleineren Brüder der Notebooks, die so schön handlich waren. Wurden 2009 in Deutschland noch knapp zwei Millionen Netbooks verkauft, hat sich der Absatz seither gezehntelt: Laut einer Prognose des deutschen Hightech-Branchenverbandes „Bitkom“ werden in diesem Jahr nur noch rund 190.000 Netbooks über die analogen und digitalen Theken wandern – halb soviel wie im Vorjahr.
Das erste Netbook kam 2008 von Asus, hieß „EeePC“ und war ein Knüller: Vor allem als Zweitgerät sowie als einfach bedienbarer Einstiegs-Rechner für Kinder und Senioren waren die tragbaren Computer, die so schnell starteten, sehr gefragt.
Netbooks werden unter Tablet-Druck zum Nischenprodukt
Doch Anfang 2010 trat Apple mit seinem iPad den Tablet-Boom los und der begrub das Netbook: Die Tablettrechner überzeugten bei nur etwas höheren Durchschnittspreisen durch mehr Chic und intuitivere Bedienung. Seitdem brach der Netbook-Umsatz drastisch ein: Erlöste der Handel 2009 noch 564 Millionen Euro mit diesen Geräten, werden es laut Bitkom-Prognose in diesem Jahr nur noch 39 Millionen Euro sein, 54 Prozent weniger als 2012. Der neueste Trend sind laut Bitkom übrigens die „Phablets“ – eine Kombination aus Smartphone und Tablet.
Zur Definition: Unter Netbooks versteht man gemeinhin tragbare Computer der 1-Kilo-Klasse, die statt einer Festplatte Flash-Speicher verwenden und kein DVD-Laufwerk haben. Sie werden oft durch Linux-Betriebssysteme gesteuert und starten recht schnell. Und sie sind stark auf eine Internet-Nutzung (daher auch der Name Netzbuch) ausgerichtet. Tablettcomputer (Tablets) wiederum haben entweder keine oder eine wegklappbare Tastatur, sind sehr leicht und haben ebenfalls Flash-Massenspeicher. Sie werden mit Fingergesten bedient, ihre Programme werden Apps genannt. Besonders weit verbreitete Tablet-Betriebssysteme sind Apples iOS und Googles Android . Heiko Weckbrodt
PS: Auf Wunsch einer jungen Dame: Die Prognose beruht auf einer Analyse des „European Information Technology Observatory“ (EITO). EITO ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.
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