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Helmholtz-Forscher suchen im Erzgebirge nach Technologiemetall-Lagern

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat; enthält u.a. Indium, Germanium und Silber. Foto: Jürgen Jeibmann

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat; enthält u.a. Indium, Germanium und Silber.
Foto: Jürgen Jeibmann

Freiberg/Dresden, 16. Januar: Folgt nach Silber- und Zinnbergbau ein weiteres, Hightech-getriebenes „Berggeschrey“ im Erzgebirge? Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) will jedenfalls demnächst im „Geyerschen Wald“ im Mittelerzgebirge nach wichtigen Technologie- und Industriemetallen wie Indium, Wolfram, Germanium, aber auch Zinn und Zink suchen, wie sie zum Beispiel in der Mikroelektronik und Handy-Produktion benötigt werden. Einen entsprechenden Antrag hat das Tochterinstitut des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Bergakademie Freiberg heute gemeinsam mit Partner aus Wirtschaft und Verwaltung heute beim Sächsischen Oberbergamt eingereicht.

HIF-Direktor Prof. Jens Gutzmer. Foto: Detlev Müller, Bergakademie Freiberg

HIF-Direktor Prof. Jens Gutzmer. Foto: Detlev Müller, Bergakademie Freiberg

„Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass im Revier ,Geyerscher Wald’ Erzvorkommen lagern, die eine Reihe wichtiger Industrie- und Technologiemetalle enthalten“, schätzte HIF-Direktor Prof. Jens Gutzmer ein. Er stützt sich dabei auf Archivunterlagen über frühere Erkundungen, die im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) lagern – die Behörde unterstützt den Antrag.

Erkundung per Hubschrauber

Die Forscher wollen das 120 Quadratkilometer große Areal zwischen Zwönitz und Geyer in Mittelsachsen zunächst per Hubschrauber überfliegen und dabei elektromagnetische Messungen vornehmen, die bis zu 300 Meter tief in den Boden reichen. Danach seien „weitere magnetfeldgestützte und reflexionsseismische Messungen an der Erdoberfläche geplant, die die Erkundung bis in eine Tiefe von 500 Metern erweitern“, kündigte das Institut an. Aus den Daten wollen die Geowissenschaftler dann ein 3D-Modell generieren. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: Forschung

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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.

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