Monate: Dezember 2012

Micron: Verluste steigen, Umsätze sinken

Boise, 21. Dezember 2012: Die US-Speicherchipfirma Micron macht weiter Verluste: Im vergangenen Quartal stieg das Minus im Jahresvergleich von 187 Millionen auf 275 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen in Boise in Idaho mitteilte. Gleichzeitig sanken die Umsätze von 2,1 auf 1,8 Milliarden Dollar. Wegen der rückläufigen PC-Nachfrage und der schwächelnden Weltkonjunktur sanken insbesonde die Verkäufe von Standardspeicher in dRAM-Technologie. hw

Vier Millionen verkaufen und versteigern ihre Weihnachtsgeschenke im Netz

Berlin, 21. Dezember 2012: Nicht nur, dass immer mehr Deutsche ihre Geschenke im Internet kaufen – nein, sie verscherbeln sie dort auch gleich wieder. Immerhin rund vier Millionen Bundesbürger planen laut einer „Bitkom“-Umfrage, die erhaltenen Weihnachtspräsente online weiterzuverkaufen oder zu versteigern. Immerhin: 18 Prozent behalten ihre Geschenke auch dann, wenn sie nicht gefallen. hw

Ein Nerd spuckt auf die Apokalypse

Dresden, 21. Dezember 2012 (13.0.0.0.0 Maya-Kalender): Panikmache ist erbärmlich. Dieses Rumgeheule zum Beispiel vorhin in den Nachrichten: „Staudamm in Südchina gebrochen“, „Subkontinent unter Wasser“, „Menschen fliehen zu Hunderttausenden“, „Größte Flutkatastrophe aller Zeiten“. Blah, Blah, blah. Den Fernseh-Fritzen ist doch nichts zu reißerisch. Immer diese Superlative.

Google feiert heute mit Rotkäppchen-Doodle die Gebrüder Grimm

Internet, 20. Dezember 2012: Mit einem Rötkäppchen-Comic würdigt Google heute die Gebrüder Grimm, die vor 200 Jahren mit der Herausgabe deutscher Volksmärchen begannen – in der bearbeiteten Fassung bekannt als „Grimms Märchen“. In dem Google-Doodle auf der Startseite der Suchmaschine können wir aus diesem Anlass heute die Mär vom naiven Mägdelein, dass sich vom Wolf vom rechten Pfad abbringen lässt, durchklicken. Mit einer kleinen Variation: Der Jäger ersäuft den Wolf nicht, sondern ein Holzfäller steckt Isegrim in den Knast. hw

Mit Protonen gegen Krebs: Neues Institut für Radioonkologie in Dresden

Dresden, 20. Dezember 2012: Um innovative Therapien wie superlaserbeschleunigte Protonen und gendesignte Metastasen-Suchsysteme gegen Krebs zum klinischen Praxiseinsatz zu führen, gründet das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) am 1. Januar 2013 ein neues Institut für Radioonkologie. Das kündigte HZDR-Direktor Prof. Roland Sauerbrey an. Das Institut werde unter der Leitung von Prof. Michael Baumann stehen und auf dem Gelände des Universitätsklinikums Dresden angesiedelt sein.

„Vectoring“-Streit: Telekom schlägt offenen Zugang zu 100-Megabit-Technik vor

Bonn, 19. Dezember 2012: Im Streit um die neue Technik „Vectoring“, die die Internetzugänge per Telefonnetz auf 100 Megabit je Sekunde (Mbs) hochtreiben soll, hat die Deutsche Telekom einen neuen Vorstoß unternommen. Der rosa Riese hat heute bei der Bundesnetzagentur einen Betriebsantrag für die Vektor-Technik eingereicht, verbunden mit einem Kompromissvorschlag: Die Wettbewerber dürfen demnach an Kabelverzweigern, die sie selbst mit Glasfasern versorgt haben, selbst „Vectoring“ einsetzen, und neue Gebäude selbst erschließen. Zudem sollen alle Betreiber ihre Vectoring-Leitungen auch der Konkurrenz per „Bitstrom-Anschluss“ zur Verfügung stellen. Die Telekom bezeichnete dies als „Open Access“-Modell (offener Zugang).

DVD „Total Recall“: Neuverfilmung mit viel Action und wenig Tiefgang

Douglas Quaid (Colin Farrell) sollte mit seinem Los eigentlich zufrieden sein: Er hat eine hübsche Frau (Kate Beckinsale) und einen festen Job in einer Roboterfabrik. Jeden Tag durchquert er mit seinen Schichtkollegen den Erdkern durch den gigantischen Fahrstuhl „The Fall“, um von den „Kolonien“ in die Förderation der Reichen des Planeten zu gelangen. Aber ihn plagen üble Träume und die Vorstellung, er führe vielleicht das „falsche“ Leben. Eines Tages besucht er die Firma „Rekall“, die ihm einen Agentenabenteuer-Urlaub per Gedächtnisimplantat verspricht. Doch dann geht alles schief und aus dem Spiel wird tödlicher Ernst…

Ifo: Sachsens Wirtschaft stagniert, 2013 geht’s leicht aufwärts

Dresden, 19. Dezember 2012: Die Euro-Krise, die lahmende Weltwirtschaft und vor allem die schwächelnde Auslandsnachfrage führen dazu, dass Sachsens Wirtschaft in diesem Jahr – nach einer durchaus positiven Entwicklung in der ersten Jahreshälfte – insgesamt wohl stagniert. Das geht aus der heute vorgestellten Kalkulation des Wirtschaftsforschungsinstituts „ifo Dresden“ hervor. Für 2013 erwarten die Prognostiker einen leichten Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im Freistaat um 0,6 Prozent, allerdings kaum Impulse für den Arbeitsmarkt. „Aufgrund der konjunkturellen Schwäche in diesem Jahr werden die Firmen sich im Jahr 2013 zunächst mit Neueinstellungen zurückhalten und Überstunden aufbauen“, heißt es in der Analyse.

Maya-Konzert am 21. Dezember ausverkauft – Arte übeträgt im Netz

Dresden, 18. Dezember 2012: Das transkontinentale Maya-Konzert, mit dem die Dresdner Sinfoniker den vermeintlichen Weltuntergangstag, den 21. Dezember 2012, begehen, ist ausverkauft. Wie das Ensemble aber weiter mitteilte, wird das Ereignis, bei dem Künstler in Dresden und eine Maya-Sängerin in Mexika per Live-Schaltung zusammen musizieren wollen, über das Internetradio von „Arte“ live übertragen.

In den Dresdner Technik-Depots schlummern Tausende Hightech-Schätze vergangener Tage

Deutscher Ingenieurgeist: Lichtleiter in Handarbeit und satter Röhren-Sound Dresden, 17. Dezemer 2012: Wer die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) besucht, bekommt nur einen kleinen Ausschnitt der historischen Technologieschätze zu sehen, die das Museum an der Junghansstraße verwahrt: Mangels Ausstellungsfläche sind Tausende Radios, Rechenanlagen, Schreibmaschinen und andere potenzielle Exponate hinter verschlossenen Türen deponiert. Wir haben die Pforten der TSD-Depots aufgeschlossen, hinter denen technikgeschichtliche Bonbons lauern – zum Beispiel der Beweis, dass Lichtleiter keine Erfindung der Internet-Ära sind.

Supercomputer-Konferenz-Orgas rechnen mit Wachstum in Leipzig

Leipzig, 17. Dezember 2012: Die Organisatoren der internationalen Supercomputer-Konferenz „ISC“ rechnen beim Umzug der Tagung im kommenden Jahr nach Leipzig mit einer neuen Rekordteilnahme. 80 Prozent der Ausstellungsfläche seien bereits ausgebucht, teilte Hauptorganisator Martin Meurer mit. Er reche zur ISC im Juni 2013 in Leipzig mit 170 Ausstellern und über 2500 Teilnehmern. In Hamburg hatte die Konferenz zuletzt 2400 Teilnehmer gezählt.

DVD-Pack „Die Tore der Welt“: Eher blutarmes Kostümdrama

In Kingsbridge wird wieder fleißig herumintrigiert Rund 200 Jahre nach dem gotischen Kathedralbau wird in Kingsbridge wieder intrigiert und innoviert: Händlertochter Claris (Charlotte Riley) stemmt sich im 14. Jahrhundert mit Naturheilkunde und Empirie gegen die scholastischen Hanswurst-Ärzte des Klosters. Ihr Lover Merthin (Tom Weston-Jones) – Nachfahre von Kirchenbaumeister Jack aus dem früheren Ken-Follett-Roman „Säulen der Erde“ – will eine ordentliche Steinbrücke für Kingsbridge bauen, wird aber von den altbackenen Zunftmeistern ausgebremst. Derweil intrigiert sich Frauenhasser und Claris-Vetter Godwin (Rupert Evans) erst zum Prior, dann zum Bischof hoch und stellt sich gegen Bruder Thomas, der das Geheimnis um den seltsamen Tod des alten Königs schützt… Schon Folletts Romanvorlage „Die Tore der Welt“ ist eine dicke Scharte von verwobener Handlungsstränge, die nun fürs Heimkino erschienene Verfilmung umfasst satte vier DVDs.

Schwarmfinanzierung: 6,6 Millionen Deutsche spenden via Internet

Berlin/Dresden, 17. Dezember 2012: Vor allem Künstler, Filmemacher und sozial Engagierte setzen in zunehmendem Maße auf ein noch junges elektronisches Modell, um ihre Projekte durch Internetspender zu finanzieren: „Crowd Funding“ (Schwarmfinanzierung). Dabei stellen sie ihre Pläne auf dafür eingerichteten Netz-Plattformen vor, geben ein Budgetziel vor – und wenn das durch viele kleine Einzelspenden aus dem Internet erreicht ist, bekommen die Spender meist auch einen kleinen Mehrwert wie etwa Freikarten als Belohnung für ihre Freigiebigkeit. Mittlerweile haben bereits 6,6 Millionen Deutsche per „Crowd Funding“ für soziale und kreative Projekte gespendet, wie eine repräsentative „Aris“-Umfrage im Auftrag des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ ergeben hat.

Kommentar zum gescheiterten ITU-Gipfel: eine UN-Konferenz, der man keine Träne nachweint

Dresden, 16. Dezember 2012: Während vielen gescheiterten Konferenzen der UNO sonst oft ein großes Barmen über verpasste Friedens-Chancen oder verfehlte Öko-Ziele folgt, hat wohl ein großer Teil der Netzgemeinde erleichtert aufgeatmet, dass die Regierungstagung der US-Fernmeldeunion „ITU“ am Freitag in Dubai ergebnislos endete: Kein Regelwerk für das Internet (Der Oiger berichtete) fand eine Mehrheit. Zu stark waren die Ängste vor Internetzensur und staatliche Eingriffen, als dass sich die Vertreter von 193 Staaten auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten. Und diesem Misserfolg sollte man in der Tat keine Träne nachweinen.