Man kennt das ja aus Film und Fernsehen, diese ausgebufften Barkeeper, die ein Bier über die Theke schleudern – und der Humpen landet direkt in der Hand des Ziel-Suffis. Damit wir uns auch diese Coolness antrainieren können, hat uns „Appmaker“ mit dem iPad-Programm „Die Theke“ einen Übungsplatz hergerichtet: Per Fingerwisch schieben wir dort Wein, Bier und andere Rauschmittel über eine lange Theke und müssen in einem definierten Zielgebiet landen.
Dabei darf kein Glas in den Flugmodus übergehen und zerscherbeln. In drei Schwierigkeitsgraden, 36 Leveln und in vier Kneipen-Szenarien muss der Spieler mal einzelne Gläser, mal mehrere ins Ziel schieben – da ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Appmaker-Werbevideo:
Gläser scheren sich kaum um Physik
Die hübsche Spielidee ist jedoch nicht so recht überzeugend umgesetzt: In Zeiten ausgefeilter Spielephysik erwarte ich zum Beispiel, dass der Wein aus einem Glas, das umkippt, auch ausläuft, durch die Trägheitsgesetze die Pegel wabern und ähnliche Realismen. Auch stellt sich schnell Frust ein: Anders als beispielsweise in „Paper Toss“ kann man nicht frei drauflos spielen, sondern hängt oft so lange im selben Level fest, bis man das Bargeklimper im Hintergrund zu hassen beginnt.
Und während man etwas bei „Angry Birds“ Reserve-Muni (Vögel) hat, stehen in „Die Theke“ zum Beispiel bei Aufgaben wie: „Bring drei Weingläser ins Ziel!“ auch nur drei Gläser parat. Das mag wiederum realitätsnäher sein (Barkeeper mit zuviel Glasbruch landen normalerweise beim Arbeitsamt), führt aber dazu, dass man gar nicht erst weiterprobiert, wenn schon das erste Glas verpatzt ist.
Fazit:
Nette Idee, frustrierend umgesetzt. Anders formuliert: Eine zweite Karriere als Kneipier kann ich mir wohl aus dem Kopf schlagen. Heiko Weckbrodt
„Die Theke“ (Appmaker), Geschicklichkeitsspiel für iPhone und iPad ab iOS 5.1, 81 Megabyte, Preis: derzeit 89 Cent, sonst 1,79 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
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