Dresden, 29. Oktober 2012: Damit der Aufbau einer eigenen sächsischen Biotechnologie seit dem Jahr 2000 letztlich nicht im Sande verläuft, sondern zu wirtschaftlichen Erfolgen führt, rät die Zukunftskommission „biosax2030“ dem Freistaat, in den kommenden zehn Jahre weitere 180 Millionen Euro in diese Branche zu stecken. Insgesamt seien sogar 300 Millionen Euro Investitionen notwendig, ein Teil dieser Summe müsse jedoch aus der Industrie kommen.
Fördermillionen sollen Lücken in Wertschöpfung schließen
Mit dem Geld sollen unter anderem Lücken in der sächsischen Biotech-Wertschöpfungskette geschlossen, Service-Inkubatoren und Foundry-ähnliche Auftragsproduzenten sowie Markteinführungen neuer Produkte gezielt gefördert werden. Außerdem empfiehlt die Kommission, damit Kooperationen junger Biotech-Firmen mit Weltmarktführern anzuleiern.
Sachsen erst spät in Biotech eingestiegen
Sachsen war erst um die Jahrtausendwende – also im internationalen Vergleich ziemlich spät – in die Biotechnologien und Genetik richtig eingestiegen. In den Folgejahren förderte die Landesregierung den Aufbau dieser weiteren Wachstumssäule neben Mikroelektronik, Autobau und Maschinenbau im Freistaat mit knapp 200 Millionen Euro. Davon floss die Hälfte in zwei Gründerzentren in Dresden und Leipzig, weitere 40 Millionen in neue Professuren und 60 Millionen in Forschungsprojekte. derzeit arbeiten laut Kommissions-Angaben rund 2000 Beschäftigte in der sächsischen Biotechnologie-Branche, weitere 6000 Menschen in Nachbarbranchen.
Breite Forschungslandschaft entstanden
„Mit der ersten, im Jahr 2000 gestarteten Biotechnologie-Offensive ist es der Staatsregierung gelungen, Sachsen als weltweit anerkannte Biotechnologieregion mit exzellenten Rahmenbedingungen und einer führenden Forschungslandschaft zu etablieren“, betonte Roland Göhde, Vorstandsvorsitzender des Biotech-Verbandes biosaxony und Mitglied der sächsischen Zukunftskommission „biosax2030“. „Wesentliche Zielstellung des biosax2030-Zukunftskonzeptes ist es nun, diese Ausgangslage für den Freistaat möglichst effizient und langfristig äußerst gewinnbringend nutzbar zu machen.“ Zu den international renommiertesten Forschungseinrichtungen in Sachsen gehört unter anderem das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden – viel Potenzial erhoffen sich die Wissenschaftler aber auch vom neuen „Zentrum für Systembiologie“ nebean. Heiko Weckbrodt
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!