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Bergbau in der Stadt: Forscher suchen in Ruinen, PC-Müllhalden und Unkraut nach Hightech-Rohstoffen

In Mobiltelefonen und anderen Hightech-Produkten stecken viele wichtige metallhaltige Rohstoffe. Abb.: Buero Quer

In Mobiltelefonen und anderen Hightech-Produkten stecken viele wichtige metallhaltige Rohstoffe. Abb.: Buero Quer

Freiberg, 19. Oktober 2012: Um strategisch wichtige Elemente wie Germanium, seltene Erden, Indium und Gallium für die deutsche Hightech-Industrie zu sichern, haben sich 50 Unternehmen und 40 Instituten zum Forschungskonsortium „Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Strategische Metalle und Mineralien“ (r3) zusammen getan. Koordiniert vom Freiberger „Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie“ und vom Bundesforschungsministerium mit 30 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre gefördert, setzten die Forscher und Ingenieure unter anderem auf städtischen Bergbau, die Rückführung seltener Elemente aus deutschen Exportgütern gen Heimat und neuartige Recycling-Verfahren zum Beispiel für Aschehalden, Altbauten und PC-Friedhöfe. Damit wollen sie sichern, dass diese Schlüsselwerkstoffe, die in Deutschland nicht und kaum natürlich vorkommen oder förderbar sind, auch langfristig für die Wirtschaft verfügbar bleiben.

Die genannten Elemente werden unter anderem für den Bau von Computern, Solaranlagen, Handys und Magnete für Windkraftanlagen benötigt, teilte das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) – das Mutterinstitut der Freiberger – mit. Indium wird zum Beispiel für die Leitschichten in Organischen Leuchtdioden (OLEDs) und LCD-Bildschirmen benötigt. Gallium wird unter anderem für Galliumnitrid-Leistungshalbleiter gebraucht. Seltene Erden kommen beispielsweise in der Lasertechnik und in Brennstoffzellen zum Einsatz.

Das Konsortium soll daher nicht nur neue Rückgewinnungsverfahren entwickeln, sondern auch eine Prognose über die künftige Versorgungssicherheit der deutschen Wirtschaft mit seltenen und strategisch wichtigen Rohstoffen erstellen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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