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C-Net: AMD entlässt 30 Prozent seiner Leute

Abb.: AMD

Abb.: AMD

Sunnyvale, 14. Oktober 2012: AMD steht wegen schrumpfender Umsätze anscheinend vor einer neuen Schrumpfkur: Wie das CBS-Portal „C-Net“ erfahren haben will, plant der US-amerikanische Prozessor-Designer, weitere 20 bis 30 Prozent seiner Belegschaft vor die Tür zu setzen. (Aktualisierung): Auf Oiger-Anfrage in der US-Konzernzentrale erklärte AMD-Sprecherin Anna Carzana, das Unternehmen kommentiere diese „Gerüchte und Spekulationen“ nicht.

Derzeit beschäftigt AMD laut eigenen Angaben rund 11.700 Mitarbeiter weltweit, die neue Entlassungswelle würde also bis zu etwa 3500 Menschen den Jobs kosten. Das Unternehmen gab laut C-Net aber keinen Kommentar zu diesem Bericht ab. In Deutschland unterhält AMD unter anderem Standorte in München und Dresden.

Seit 2008 Strukturwandel zur „fabless Company“ und Entlassungswelle

Rory Read. Foto: AMD

Rory Read. Foto: AMD

Der 1969 gegründete Mikroelektronik-Konzern hatte in den vergangenen Jahren bereits einen drastischen Strukturwandel durchgemacht: 2009 gliederte es seine gesamten Produktionskapazitäten – darunter sein Dresdner Leitwerk – als „Globalfoundries“ aus und verkaufte diesen Auftragsfertiger an das arabische Konsortium ATIC. Unter dem neuen Chef Rory Read entließ das nun fabriklose Unternehmen ab November 2011 noch einmal rund zehn Prozent seiner Mitarbeiter (Der Oiger berichtete).

Quartalsumsatz um zehn Prozent gefallen

Doch der Abstieg setzt sich wohl fort: Am Donnerstagabend kündigte AMD einen zehnprozentigen Umsatzrückgang für das dritte Quartal 2012 an. Geschuldet sei dies einer nachlassenden Nachfrage in allen Produktgruppen und der schwächelnden Weltkonjunktur, hieß es zur Begründung.

Technologischer Rückstand seit Jahren

Nach der Boom-Zeit in der Athlon-Ära hatte AMD technologisch etwa ab dem Jahr 2006 einen deutlichen Rückstand zum Branchenprimus Intel aufgebaut: Spitzen-PC-Prozessoren für Endkunden wie der „Bulldozer“ enttäuschten zuletzt und auch im Server-Markt hat AMD an Boden verloren. Auch konnte AMD bisher – ähnlich wie Intel übrigens – kaum vom Boom des Marktes für Tablettrechner (Tablets) und Computertelefone (Smartphones) profitieren, der weitgehend von Prozessoren des britischen Unternehmens ARM dominiert wird.

Noch relativ gut aufgestellt ist AMD mit seinen Kombi-Chips aus Haupt- und Grafikprozessor für Billig-PCs (mit denen aber wahrscheinlich keine hohen Gewinnspannen erzielbar sind) und Grafikprozessoren der ATI-Reihe für gehobene und Spitzen-Grafikkarten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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