Berlin, 4. Oktober 2012: Die Anzeichen mehren sich, dass der eBuch-Markt in Deutschland nun doch ins Rollen kommt – wenn auch von niedrigem Niveau aus. So explodiert der Absatzmarkt für die Lesegeräte („eReader“) derzeit: Für 2012 rechnet der Hightech-Verband „Bitkom“ mit rund 800.000 verkauften eReadern, 247 Prozent (!) mehr als im Vorjahr.
„Der Markt für E-Reader und den entsprechenden Inhalten, allen voran E-Books, steht vor dem Durchbruch“, kommentierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Die Kombination aus preiswerten Geräten und attraktiven Inhalten wird für die Kunden immer interessanter.“
Preisverfall begünstigt Kauflust
Die Umsätze mit eReadern werden wegen des Preisverfalls der Geräte nicht ganz so stark anziehen, nämlich „nur“ um 183 Prozent auf 78 Millionen Euro bis zum Jahresende, schätzt der Verband. Derzeit liegt der Durchschnittspreis für ein eBuch-Lesegerät bei etwa 97 Euro, die billigsten Einsteigermodelle sind ab etwa 50 Euro zu haben.
Nicht eingerechnet in diese Angaben sind Tablettrechner, die ebenfalls geeignet sind, elektronische Bücher darauf zu lesen, die aber deutlich teurer (meist ab 250 Euro) und funktionsgewaltiger sind, zudem über einen aktiv beleuchteten Bildschirm verfügen. Auch diese „Tablets“ erleben derzeit einen Boom.
Marktanteil von eBüchern wächst – von niedrigem Niveau
Eine ähnliche Entwicklung wie bei den Lesegeräten zeichnet sich derzeit bei den eBüchern selbst ab. Wie „Media Control“ kürzlich ermittelt hatte, hat sich der Absatz digitalisierter Bücher binnen eines Jahres verdoppelt: Der Anteil stieg von einem auf zwei Prozent am Gesamtbuchmarkt.
Für das kommende Jahr erwartet der Bitkom-Verband einen weiteren Absatzsprung um 78 Prozent auf etwa 1,4 Millionen verkaufte eReader. Der Umsatz dürfte um 65 Prozent auf 128,5 Millionen Euro zulegen. hw
Zum Weiterlesen:
DTV-Manager: Bei Marktverschiebung zu eBooks droht Herrschaft Weniger
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!