Eine Gruppe junger Jäger gerät bei einem Ausflug in die Highlands in die Hände fanatischer Tierschützer. Die setzen die Männer und Frauen halb nackt in der Wildnis aus und machen mit Scharfschützengewehren Jagd auf sie – um ihnen einen Geschmack davon zu geben, wie sich ihrer Meinung nach gejagte Tiere fühlen. Regisseur Edward Boase hat diesem Plot um das in England aufgeheizte Thema Jagdverbot in „Freiwild“ verarbeitet.
Dabei glaubt Boase aber anscheinend nicht auf die Überzeugungskraft seiner Story und seiner Mimen. Statt das gewalttätige Spiel für sich sprechen zu lassen, spickt er sein Opus bis zur Penetranz mit pseudo-dokumentarischen „Interviews“ der Protagonisten, die alles, aber wirklich alles erklären sollen, was man sieht – und dabei nur alles zerreden.
Fazit:
Was sagt uns das? Wenn man zu viel politisches Statement in einen Spielfilm hineinpacken will, geht das selten gut. Bei „Freiwild“ ist – trotz einiger recht aufputschend-dynamischer Menschenjagd-Szenen – fast nur Agitprop-Quatsch herausgekommen. Zudem kam mir die Geschichte auch irgendwie von „Naked Fear“ bekannt vor. Und in der Bonussektion mit dem Making-Of hat’s noch nicht mal für deutsche Untertitel gereicht. Unterm Strich eher Kost für Fanatiker auf beiden Seiten des Jagdlagers, die sich an ihrer vorgefassten Meinungen weiter hochziehen wollen. Heiko Weckbrodt
„Freiwild“ (Sunfilm), UK 2011, Regie: Edward Boase, 77 min., Pseudo-Dokumentarfilm, P 16, DVD zehn Euro, Bluray 13 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!